taz Talk mit Walter Frankenstein : Die Nazis und die Waisenkinder

Das jüdische Auerbach‘sche Waisenhaus war einmal eine Berliner Institution: voller Fürsorge für die Zöglinge, ausgestattet mit einer eigenen Synagoge und zugleich preußisch streng und korrekt. Doch die Nazis drangsalierten das „Elternhaus für Waisen“ und lösten es schließlich auf.

Die Kinder und Erzieher wurden in den Osten deportiert und ermordet. Geblieben ist heute nur ein Erinnerungsort und das Fragment eines Mauerstücks in der Schönhauser Allee 162.

Klaus Hillenbrand beleuchtet in seinem Buch „Die geschützte Insel“ die Geschichte dieses ersten jüdischen Waisenhauses in Deutschland von den Anfängen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Vernichtung der privaten Institution 1942.

Er erzählt von rigiden Sittenvorstellungen, dem jüdischen Wunsch nach Anerkennung als gleichberechtigte Minderheit und erinnert der Ermordeten wie der wenigen Überlebenden.

Walter Frankenstein (99) berichtet als ehemaliger Zögling aus dem Alltag im Auerbach‘schen Waisenhaus und über sein Überleben im Versteck während der Nazi-Zeit. Der Talk wird in Kooperation mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas statt.

Zu Gast im taz Talk:

🐾 Walter Frankenstein (per Video zugeschaltet) ist ehemaliger Zögling des Waisenhauses und Zeitzeuge.

🐾 Klaus Hillenbrand ist taz-Autor mit den Schwerpunkten Zeitgeschichte und Naher Osten. Zudem ist er Autor mehrerer Bücher zur NS-Zeit.

🐾 Uwe Neumärker, Historiker und Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.

🐾 Tanja Tricarico moderiert diesen taz Talk. Sie schreibt seit 2016 für die taz über Themen wie Digitalisierung, Datenschutz und Entwicklungszusammenarbeit und seit März 2024 im Ressort Ausland der taz, zuständig für EU, Nato und UN.

Fragen des Publikums sind vor und während des Talks hocherwünscht. Der Talk ist eine gemeinsame Veranstaltung der taz, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und des Verlags Hentrich & Hentrich.

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