: neue filme Lantana
AUS/D 2001, Regie: Ray Lawrence. Mit Anthony LaPaglia, Geoffrey Rush u. a. 120 Min.
Ein Geheimnis liegt vor uns, so viel ist klar. Zu nah kommt die Kamera einem dichten Buschwerk. Wir müssen hinein, um inmitten der Verästelungen und Blätter langsam das Geheimnis zu entdecken: Ein lebloser Frauenkörper hängt in diesem stacheligen Dickicht, seltsam verdreht und blutig. Übergänge erzählen weiter von jeder einzelnen Figur dieses Films. Sie bringen uns langsam mit vier Ehepaaren zusammen, genauer gesagt: mit Menschen, die zuallererst gerade nicht als Paar sichtbar werden und sich ebenso wenig in ihren Partnerschaften geborgen und gemeint zu fühlen scheinen. So entpuppt sich das Dickicht, in das uns Ray Lawrences Film von Beginn an führt, als das Geflecht zwischen uns, als jene Verbindungen zwischen zweien und anderen, die wir Beziehung oder Liebe nennen. Nicht der Leichnam vom Anfang und kein Mord ist das Zentrum und Geheimnis dieses Films, sondern dieses Dickicht selbst, dessen Pflanzenname Lantana seinen Titel gibt.
Babylon, Blow Up, Cinestar Sony Center, Filmkunst 66, Hackesche Höfe, Rollberg
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen