lichtblick der woche: Mitsprache für Inuit in Nunavut
Die Verhandlungen hatten jahrzehntelang gedauert. Aber nun hat die kanadische Regierung der jüngsten Provinz, der ressourcenreichen arktischen Region Nunavut, die Kontrolle über ihre Bodenschätze übertragen. Premierminister Justin Trudeau unterzeichnete am Donnerstag ein entsprechendes Abkommen und sprach von einem „wichtigen Moment in der Geschichte von Nunavut und des gesamten Landes“. Das Gebiet im Norden von Kanada umfasst rund zwei Millionen Quadratkilometer und ist damit beinahe viermal so groß wie Frankreich. Es ist reich an Öl und Gas sowie Gold, Edelsteinen, Mineralien und Seltenen Erden. Zugleich gibt es nicht nur im Auyuittuq-Nationalpark eine einzigartige schützenswerte arktische Natur. Aufgrund der Erderhitzung wird die Region zunehmend zugänglicher für Bergbau und Schifffahrt.
Die Volksgruppe der Inuit macht 85 Prozent der Bewohner:innen aus. Nunavut sei ein Gebiet, das „reich an Kultur, traditionellem Wissen, bedeutenden Mineralien und anderen Ressourcen“ sei, die für die Gestaltung der Wirtschaft von morgen wichtig seien, sagte Trudeau bei der Zeremonie in Iqualuit, der Hauptstadt der Region. Die Übertragung von mehr Kontrolle bedeuteten nun mehr Mitspracherechte und Wohlstand für die Menschen vor Ort.
Der Regierungschef von Nunavut, P.J. Akeeagok, sagte, die Ressourcen der Region seien nun „in den Händen unseres Volkes“. Das Abkommen soll nun in den kommenden drei Jahren endgültig in Kraft gesetzt werden. Nunavut gehört zu den abgelegensten und mit rund 40.000 Menschen am dünnsten besiedelten Regionen der Erde. Ähnliche Übereinkommen hatte die Regierung in Ottawa auch mit den Gebieten Yukon im äußersten Nordwesten Kanadas und mit den Nordwestterritorien geschlossen. (afp, taz)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen