piwik no script img

kommentar von Eiken Bruhn über BaugemeinschaftenRot-Grün prüft ein bisschen

Der Senat nimmt sich vor, Baugemeinschaften in Bremen ein bisschen besser zu fördern. Mal wieder. Seit zehn Jahren kündigt Rot-Grün an, der wachsenden Zahl von Menschen, die gemeinschaftlich wohnen wollen, unter die Arme greifen zu wollen. Und seit zehn Jahren geschieht nahezu nichts, was dieses Versprechen einlöst.

Leidvolle Erfahrungen machen damit aktuell die Wohnprojektgruppen, die seit fast zwei Jahren darauf warten, dass die Grundstücke am Dedesdorfer Platz in Walle ausgeschrieben werden. Sie hätten von den Maßnahmen profitiert, die jetzt nach einem Bericht des Bausenators an die parlamentarische Baudeputation geprüft werden sollen.

Letztendlich offenbart der sechsseitige Bericht, in dem Verbesserungsvorschläge gerade mal eine halbe Seite einnehmen, doch nur, dass der Senat weiter darauf setzt, dass diejenigen, die unbedingt zusammen wohnen wollen, sich schon irgendwie durchbeißen werden. Und diejenigen, die mehr Hilfe benötigen, die sollen sich doch bitte an einen Investor wenden, der ihnen Wohnungen vermietet und ihnen dabei Mitspracherechte bei der Belegung einräumt. Das steht auch in dem Bericht, der solche „Mietgemeinschaften“ extra hervor hebt.

Mit dem, was Menschen dazu bringt, gemeinschaftlich wohnen zu wollen, hat das nur noch wenig zu tun. Denn ein starkes Motiv ist immer: das Wohnen in die eigene Hand zu nehmen und sich unabhängig von VermieterInnen zu machen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen