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ifo Bildungsbarometer 2024Befriedigend!

Je nach Bundesland sind die Bür­ge­r:in­nen mehr oder weniger zufrieden mit den Schulen. Einig sind sie sich bei möglichen Lösungen.

Je nach Bundesland zeigen SchülerInnen einen unterschiedlichen Enthusiasmus Foto: Frank Molter/dpa

Berlin taz | Ein Großteil der Deutschen ist wenig zufrieden mit den Schulen im eigenen Bundesland. Das ergab das „Bildungsbarometer 2024“, das das ifo-Institut am Dienstag in München vorgestellt hat. Nach der repräsentativen Umfrage bewerten im gesamtdeutschen Schnitt knapp Dreiviertel der Befragten das Schulsystem bestenfalls mit der Note drei.

Am schlechtesten fällt die Bewertung in Bremen aus, wo fast die Hälfte der Befragten die Noten 4, 5 oder 6 vergibt. Nicht viel besser schneiden Sachsen-Anhalt und Brandenburg ab. Am zufriedensten mit ihren Schulen sind die Menschen in Bayern, Hamburg und Sachsen.

„Wir sehen große Unterschiede bei der Zufriedenheit in den einzelnen Bundesländern“, sagte Katharina Werner, die stellvertretende Leiterin des ifo Zentrums für Bildungsökonomik. Die jeweiligen Umfragewerte passten dabei aber zu Bildungsstudien wie dem IQB-Bildungstrend: „Dort, wo die Schülerleistungen gut sind, werden in den meisten Fällen auch die Schulen besser bewertet“.

Ähnlich blicken die Deutschen hingegen auf Probleme und Lösungen: So sieht eine große Mehrheit in allen Ländern den Lehrkräftemangel, zunehmende Unterschiede im Elternhaus sowie „Migration“ als Hemmnis für gute Schulleistungen. Gleichzeitig befürwortet ein Großteil verpflichtende Sprachtests ab vier Jahren oder ein tägliches Lesetraining von 20 Minuten – Maßnahmen, die viele Bundesländer als Reaktion auf die jüngste Pisa-Studie eingeführt oder auf den Weg gebracht haben.

Luft nach oben

Lehrerverbandschef Stefan Düll begrüßt, dass „die Politik hier vollzieht, was Bürger für sinnvoll halten“. Vor allem verbindliche Sprachtests im Kitaalter sowie mehr Deutschunterricht an den Grundschulen seien dringend nötig. Düll mahnte aber weitere Anstrengungen an. „Die soziale Zusammensetzung der Lernenden ist sehr unterschiedlich – zwischen den Bundesländern und auch zwischen den Schulformen.“ Laut Bildungsbarometer fordert eine deutliche Mehrheit der Bür­ge­r:in­nen – knapp 80 Prozent – mehr Geld für Schulen.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) Christine Streichert-Clivot sagte der taz: „Diesen Auftrag nehmen wir sehr ernst“. Die Ergebnisse des ifo-Barometers bestätigten den Wunsch der Menschen, dass der Staat mehr investieren müsse, um die zentralen Herausforderungen im Bildungsbereich anzugehen.

Eine ebenfalls am Dienstag veröffentlichte Zahl jdoch zeigt, dass nach oben noch Luft ist. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gab Deutschland 4,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukt für seine Bildungseinrichtungen aus. Damit liegt Deutschland unter dem OECD-Schnitt.

Für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist es mit mehr Geld allein aber nicht getan. Sie fordert, dass die Länder beispielsweise beim Lehrkräftemangel mehr tun als bisher und sich besser koordinieren: „Wir haben in den vergangenen Jahren teilweise bizarre Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel in den Ländern gesehen“, sagte GEW-Referentin Martina Schmerr der taz. Es brauche jedoch eine gemeinsame Kraftanstrengung und einheitliche Standards – vor allem bei der Qualifizierung von Quer- und Seiteneinsteiger:innen.

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  • Die einzige Evaluation, die sich nicht von Lobbydruck beeinflussen lässt, ist PISA. Seit Jahren fällt das Urteil verheerend aus und seit Jahren fällt die Reaktion so aus, dass die Komplettversager behaupten, sie seien zwar unfähig, Leistung zu erzeugen, aber bärenmäßig sozial, und die Einäugigen, die unter den Blinden König sind, vor Kraft kaum gehen können. Um sozialen Aufstieg zu ermöglichen, braucht es weniger Noteninflation und nicht mehr. Die sich sozial gebenden Bildungspolitiker, die ein Senken der Leistungsanforderungen verlangen, weil sie in ihrem paternalistischen Dünkel die Unterschicht als hoffnungslosen Fall ansehen, sind das Übelste, was ihrer Klientel passieren kann. Übrigens, wenn man der Schule, die dafür weder gedacht noch ausgerüstet ist, immer mehr Sozialarbeit wie Inklusion und Integration aufbürdet (weil wir schlicht keine andere Institution dafür haben), dann braucht es dazu das entsprechende Personal und kleinere Klassen.