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heute in hamburg„Auch ein Vater profitiert von einem Fahrstuhl“

Foto: privat

Ulrike Petersen, 61, arbeitet seit 2005 für Stattbau Hamburg in der Koordinationsstelle für Wohn-Pflege-Gemeinschaften.

Interview Ann-Kathrin Just

taz: Frau Petersen, wieso ist das sozial eingebundene Wohnen im Alter für alle gut?

Ulrike Petersen: Diese Wohnform bedeutet, dass die Menschen in ihrer eigenen Wohnung leben und auch ihre Privatsphäre haben. Gleichzeitig wird aber durch eine Hausgemeinschaft der soziale Kontakt gefördert. In diesen Komplexen gibt es dann nämlich auch immer einen Gemeinschaftsbereich, in denen sich die Menschen treffen und austauschen können.

Sie setzen sich von Stattbau Hamburg dafür ein, dass solche Komplexe entstehen?

Ja, wir beraten bei der Planung und Umsetzung von solchen Wohnprojekten sowie in Stadtentwicklungsprozessen. Beispielsweise fördern wir nachbarschaftliches Miteinander. Ich gebe heute bei meinem Vortrag auf dem Aktionstag zum Älterwerden einen Überblick über die möglichen innovativen Wohnformen. Denn gerade bei Neubauten ist ja nicht nur für alte Menschen Barrierefreiheit im Gebäude von Vorteil. Auch ein Familienvater profitiert von einem Fahrstuhl im Wohngebäude.

Was genau sind denn innovative Wohnformen?

Es geht immer um die Entwicklung generationengerechter Wohnungen. Älteren Menschen wird durch innovatives Wohnen ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Selbstverantwortung gewährt. Denn meist ist es ja so, dass Menschen am liebsten zu Hause wohnen bleiben wollen.

Aber?

Aktionstag „Das Älterwerden meistern“: 10 bis 17 Uhr, Verbraucherzentrale, Kirchenallee 22

Es ist durch die unterschiedlichsten Umstände nicht immer gegeben, dass ein Mensch bis ins hohe Alter laufen kann. Wenn nun ein Mensch plötzlich im Rollstuhl sitzt und im vierten Stock wohnt, kann zwar die Wohnung barrierefrei gemacht werden, allerdings ist es in alten Häusern oft nicht möglich, das Treppenhaus barrierefrei zu machen. Oft ist ein Umzug nicht zu vermeiden. In den Wohnanlagen, die neu gebaut werden, ist es wichtig, dass die Barrierefreiheit gewährleistet wird. So wird ein Wohnortwechsel dauerhaft vermieden.

Sie sprechen von einem hohen Maß an Selbstständigkeit. Was heißt das?

Der Alltag soll den Menschen so leicht wie möglich gemacht werden. Denn auch im Alter haben die Menschen ja noch Interessen und Bedürfnisse. Pflegekräfte sollten sich beispielsweise nach dem Tagesablauf der zu Pflegenden richten. Damit nicht der Dienstleister entscheidet, wann es Frühstück gibt oder Mensch ins Bett muss.

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