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heute in hamburg„Ort des Austauschs“

Integration In den Bücherhallen können Zugewanderte neue Menschen kennenlernen

privat
Susanne Schäfer

49, ist Diplomsozialpädagogin und arbeitet seit Juni 2014 als Projektassistentin bei „Dialog in Deutsch“.

taz: Frau Schäfer, was möchten die Bücherhallen mit „Dialog in Deutsch“ erreichen?

Susanne Schäfer: Uns ist wichtig, dass unser Angebot nicht bloß als Sprachunterricht wahrgenommen wird. Vielmehr möchten wir Zugewanderten helfen, den Alltag besser zu bewältigen, Erfahrungen auszutauschen und so in offener Atmosphäre neue Kontakte knüpfen zu können. Ganz ohne Zwang, jeder kann einfach vorbeikommen.

Warum spielen dabei vor allem die Bücherhallen eine Rolle?

Nun, öffentliche Bibliotheken können nicht nur kostenlos als Ort des Austausches genutzt werden, sondern sind vor allem auch politisch und religiös neutral. Das ist sehr wichtig, wenn Menschen aus so vielen unterschiedlichen Kulturen zusammenkommen. Außerdem verbinden die meisten Menschen, unabhängig ihrer Herkunft, etwas Positives mit Bibliotheken.

Welche Menschen nutzen das Angebot?

Das ist ganz unterschiedlich. Sowohl sehr junge Menschen als auch Senioren nutzen unser Angebot in den 32 Stadtteilbücherhallen. Und auch beim Bildungsstand und den Nationalitäten gibt es große Unterschiede. Alle aber profitieren auf dieselbe Weise: Sie lernen zu reflektieren, kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu akzeptieren und damit letztlich Vorurteile und Ängste abzubauen.

Hat sich mit dem Zustrom an Flüchtenden in den vergangenen Jahren und Monaten etwas geändert?

Ja, wir haben seit 2016 die Anzahl der Gruppen wegen der hohen Nachfrage von 85 auf 110 erhöht. Mehr als 30.000 Zugewanderte nutzen jedes Jahr unser Angebot. Und auch viele Ehrenamtliche nehmen an unseren Gesprächsgruppen teil: Mittlerweile sind es etwa 250.

Interview Leon Kirschgens

„Dialog in Deutsch“-Anfängergruppe: ab 10 Uhr, Bücherhallen, Hühnerposten 1

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