heute in bremen: „Von Insekten abgeschaut“
Anna Mildner
43, ist Koordinatorin für Bildung beim Universum und betreut den „nordbord Bremen – Science Club im Universum“.
Interview Franziska Betz
taz: Frau Mildner, was können Kinder in Ihrem Science Club lernen?
Anna Mildner: Es geht um Mathematik, Informatik, Technik und Naturwissenschaften. Uns ist wichtig, dass alle Kinder ihre eigenen Interessen verwirklichen können und selber mitgestalten, tüfteln und experimentieren. Wir haben eine Grundstruktur vorbereitet. Die Kinder dürfen aber ganz viel selber konstruieren.
Es gibt zwei verschiedene Themen?
Ja, heute beginnt das Projekt „Bilder sehen und bewegen“. Wir fangen mit den Grundlagen an, beschäftigen uns erst mit Daumenkinos und gehen dann weiter bis zum Smartphone. Ziel ist es, dass die Teilnehmenden einen eigenen Film drehen und schneiden. Worum es in dem Film geht, dürfen die Kinder selbst bestimmen. Am Ende des Projekts möchten wir die Familien und Freunde der Kinder ins Universum einladen und alle Filme zeigen – sofern es die Coronabeschränkungen zulassen.
Was ist, wenn ein Kind keine Kamera hat?
Das ist kein Problem. Wir sprechen zu Beginn ab, welche Kinder schon eine Kamera oder ein Handy zu Hause haben. Wo das nicht der Fall ist, haben wir Kameras, die wir den Kindern leihen können. Wenn etwas gebastelt werden muss, schicken wir ebenfalls Material nach Hause, damit alle die gleichen Bedingungen haben.
Um was geht es bei dem zweiten Thema?
„Science Club im Universum“: kostenloses Angebot für Kinder ab 10. Anmeldung auf www.nordbord.de, für „Tierische Tricks und pflanzliche Phänomene“ gibt es eine Warteliste
Bei „Tierische Tricks und pflanzliche Phänomene“ geht es darum, wie die Natur die Menschen inspiriert, Lösungen für technische Probleme zu finden. Ein Beispiel ist der Marsroboter. Die ersten hatten noch Räder, was unpraktisch war. Inzwischen hat man sich von Insekten und Skorpionen abgeschaut, wie die das machen. Die bleiben mit ihren Beinen nicht so leicht im Sand stecken. In diesem Projekt führen wir Wettbewerbe durch, in denen es beispielsweise darum geht, Lösungen dafür zu finden, wie ein rohes Ei beim Sturz nicht kaputt geht.
Werden die Themen davon beeinflusst, dass Nordmetall am Projekt beteiligt ist?
Natürlich stimmen wir uns mit Nordmetall als Kooperationspartner ab. Wir wählen die Themen aus, aber versuchen, die Unternehmen, die zu Nordmetall gehören, miteinzubeziehen.
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