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heute in bremen„Klimakrise im universitären Kontext“

Foto: privat

Helle Bethke, 27, studiert Public Health und Gesundheitswissenschaften an der Uni und ist seit Juli 2019 bei den „Students for Future“ (SFF) als „Netzwerktante“ aktiv.

Interview Lukas Scharfenberger

taz: Frau Bethke, was genau passiert in der„Online Climate School“?

Helle Bethke: Das wird eine digitale Veranstaltungsreihe. Es soll allen Teilnehmer*innen ein breitgefächertes Angebot gemacht werden, auf das sie Einfluss nehmen und das sie mitgestalten können. Es wird Vorlesungen, Seminare und Workshops mit Referent*innen geben. Für nächsten Dienstag ist ein Workshop zum Thema plurale Ökonomie geplant. Außerdem wollen wir die Interessierten auf die verschieden Klimagruppen in Bremen aufmerksam machen.

Wer ist die Gruppe hinter dem Projekt?

Wir sind ungefähr 25 aktive Student*innen und haben es uns zur Aufgabe gemacht, den Kampf von „Fridays for Future“ (FFF) an die Uni zu tragen. Also die Themen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Klimakrise im universitären Kontext anzusprechen. So haben wir letztes Jahr beispielsweise Forderungen für mehr Nachhaltigkeit auf dem Campus an die Uni-Leitung gestellt. Wir arbeiten mit der Ortsgruppe von FFF zusammen und werden auch vom Asta-Referat für Klimapolitik unterstützt, die helfen uns mit ihrem Netzwerk, indem sie unsere Informationen unter den Studierenden verbreiten.

Wie ist bisher der Zuspruch?

Wir haben schon echt viele Anmeldungen von Studierenden aus den verschiedenen Bereichen, was super ist, weil wir das Thema auch aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchten wollen: Zur Klimakrise gehören eben ökonomische, politische, soziale sowie gesundheitliche Themen.

Ist die Climate School nur für Studierende gedacht?

Unsere Referent*innen werden uns Videos und Audiodateien schicken und die wollen wir auf unseren Kanälen öffentlich machen, wenn die Urheber*innen einverstanden sind. Man kann uns auf Instagram, Facebook, Youtube und hoffentlich bald auch Twitter folgen und dort auf dem Laufenden bleiben. Außerdem können Leute, die nicht an der Uni sind, sich den Einladungslink zu unserem ersten Meeting per Mail zusenden lassen. Wir haben die Motivation, möglichst viele Menschen zu erreichen. Studierende können bei uns übrigens auch Leistungen für ihr Studium ablegen.

Und was wird beim heutigen ersten Meeting besprochen?

Wir haben eine Einführung geplant, mit Moderation. Dann schauen wir, wie viele Leute es werden und wer da so alles dabei ist. Fragen für uns sind: Was wissen die schon, wie aktiv sind sie, was wollen sie noch wissen, wie wollen sie sich einbringen? Wir wollen das ganz offen gestalten, damit sich alle beteiligen können.

Auftaktveranstaltung der „Online Climate School“ über die Plattform Zoom, 14 Uhr, Einladungslink erhältlich über „studis.bremen@fridaysforfuture.de“ oder auf StudIP unter „Online Climate School“

Das Projekt war ursprünglich als eine Aktionswoche geplant...

Wir hatten schon alles perfekt geplant, doch dann kam Corona. Erst hatten wir überlegt, das ganze eins zu eins ins Netz zu übertragen, doch über das Semester verteilt können wir mehr machen und die Student*innen können sich das Seminar sogar anrechnen lassen. Wir sind aber jetzt, bevor das losgeht, sehr gespannt, wie es läuft.

Wie wirkt sich die Coronakrise auf die Klimabewegung aus?

Wie überall hat sich viel von der Straße ins Digitale verlagert, wir nutzen jetzt halt die Möglichkeit, durch die wir trotzdem weiter machen können. Die Hoffnung dabei ist, das die Aufmerksamkeit nicht verschwindet und wir als Gesellschaft sogar etwas über Krisen lernen. Wir müssen zeigen, dass es notwendig ist, solche Maßnahmen auch im Kampf gegen den Klimawandel zu ergreifen.

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