fällt weg: Schmalhans Küche für Hanns Eisler und Ernst Busch
An Kultur und Bildung wird nicht gespart, hieß es kategorisch im Wahlkampf. Der ist vorbei und nun geraten auch die Berliner Kunsthochschulen unter den Hammer der Sparpolitik. Rund 1,8 Millionen Euro sollen die Hochschulen für Musik „Hanns Eisler“, die für Schaupielkunst „Ernst Busch“ und die Kunsthochschule Weißensee im Doppelhaushalt 2002/2003 insgesamt einsparen. Das teilten die Leiter der drei Häuser am Mittwoch mit. Bei der Summe handle es sich um etwa zehn Prozent des Gesamtbudgets. Der Senat verlange bis zum 15. Mai konkrete Sparkonzepte. „Diese Forderungen müssen zurückgenommen werden, oder das ist der Beginn einer Abwicklung der drei Hochschulen“, protestierte der Rektor der Schauspielschule, Klaus Völker. Denn für Einsparungen in dieser Größenordnung müssten Lehrkräfte entlassen werden. Dies sei jedoch vertraglich kaum möglich und gehe zu Lasten der künstlerischen Qualität.
Die Rektoren verwiesen auf das Renommee ihrer Einrichtungen, an denen rund 1.700 Studierende eingeschrieben sind. „Wir sind europaweit führend, werden international kopiert“, sagte Rainer Ernst, Rektor in Weißensee, der die Kürzungen „blindlings und vollkommen unrealistisch“ nannte.
Unterstützung erhielten die Rektoren von Kultursenator Thomas Flierl (PDS). „Der Protest ist berechtigt“, sekundierte Flierl. Er selbst habe im Senat darauf hingewiesen, dass die Kürzungen „nicht sachgerecht“ seien. Zum Verhängnis wird den kleinen Hochschulen jetzt, dass sie nicht wie die Universität der Künste Hochschulverträge mit dem Land abgeschlossen haben. Die drei Häuser gelten als nachgeordnete Einrichtungen der Senatsverwaltung, die Einsparungen laufen deshalb formell als Kürzungen im Verwaltungsapparat.
An dieser Stelle stellen wir Projekte und Einrichtungen vor, an denen der Rot-Rot-Stift ansetzt.
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