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ein jahr kosovo-kriegDer Tag: Dienstag, 25. Mai 1999

Fischer an der Tür

Joschka Fischer hat lange, lange mit den anderen Außenministern der Nato-Staaten geredet. Besonders gut versteht er sich mit seiner US-amerikanischen Kollegin: Immer wieder speist Fischer mit Madeleine Albright, um bei einem Jahrgangs-Mineralwasser über ein Ende des Kosovo-Krieges nachzusinnen. Heute unterrichtet der bündnisgrüne Vizekanzler die Weltpresse von den Ergebnissen seiner Tafelrunden: Die Nato stehe „an der Tür“ zu einer „politischen Lösung des Konflikts“. Dann: „Aber sie ist noch geschlossen.“

Der Text für eine Resolution des Weltsicherheitsrates über eine Friedenstruppe im Kosovo sei so gut wie fertig, verkündet Fischer. Ungeklärt sei nur noch die entscheidende Frage: Wer wird der Chef? Vor allem die Russen wollen sich nicht den Westmächten unterordnen. Fischer und Albright müssen weiter essen.

In Dobanovci ist gerade Abendessenzeit, als die Bombe fällt. Ein US-Tarnkappenbomber wirft das Geschoss mit einer Sprengkraft von einer Tonne zielgenau auf den unterirdischen Bunker in der örtlichen Residenz des jugoslawischen Präsidenten Milošević. Niemand wird verletzt. Der Chef ist nicht zu Hause. HAR

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