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die wahrheitDie irre Fraktur-Fraktion der BRD-Leugner

Kommentar von Susanne Fischer

Das Internet ist bekanntlich Ort für allerlei Quatsch und Dumpfsinn...

Das Internet ist bekanntlich Ort für allerlei Quatsch und Dumpfsinn, eine veröffentliche E-Mail-Adresse das Einfallstor für einen wilden Haufen von Penisverlängerern und Raubkopieverkäufern, die mit ihren Fickludern, Billigheimerangeboten und ganz viel Viaaaaagra jeden Morgen ungebeten auf meinen Schreibtisch purzeln. "Wenn ich jede angebotene Penisverlängerung wahrgenommen hätte, würde ich nicht mehr durch die Tür passen", meinte neulich ein Freund. Würde er aber doch - das funktioniert nämlich nie im Leben, obwohl ich das ja andererseits gar nicht wissen kann, weil ich so ein Teil nicht habe und nur die wichtigsten Punkte der Gebrauchsanweisung kenne, denn ich bin schließlich eine Dame ...

Dass man es per Mail mit manifest Verrückten zu tun bekommt, ist aber doch nicht so entsetzlich häufig. Und mit poetischen Bekloppten noch dazu: "Ich verfüge nicht über unsichtbare Ohren", schreibt jemand, "auch andere Strömungen sind meine alltäglichen Wegbegleiter." Ja, so weit kann ich folgen, wenn nicht gar unterschreiben. "Obgleich ich Taub, Tauf und Taut bin." Na ja, klingt irgendwie gut, wenn ich auch nicht weiß, von welchen Zuständen hier die Rede ist. Vielleicht beschreibt er das Gefühl nach einer missglückten Penisverlängerung? Als ich allerdings lesen muss, der Schreiber sei überzeugt, ebenso wie Adolf Hitler von Anne Frank abzustammen, schwant mir, dass der Autor möglicherweise kein harmloser Verrückter ist.

Und richtig, meine kühnsten Träume werden wahr. Es gibt sie noch, die faschistoiden Spinner. Sie halten sich für das Zweite Deutsche Reich, haben ihren eigenen Reichskanzler, nämlich einen ehemaligen Reichsbahnangestellten, und schreiben gern in Fraktur, die das nicht verdient hat. Außerdem versichern sie, nicht rechtsextrem zu sein, und vielleicht stimmt das sogar, denn Rechtsextremismus verlangt zumindest ein Fünkchen Realitätsbezug.

Sie erkennen die Bundesrepublik nicht an und bezahlen deswegen gelegentlich ihre Rechnungen nicht, was zu allerhand querulantischem Schriftverkehr führt, der Anwälten und Richtern auch einmal eine hübsche Freude bereitet. Und wenn man ein bisschen nachforscht, stellt sich sogar heraus, dass es mehr als eine Nachfolgeregierung Hitlers gibt, Exilregierungen des Deutschen Reiches noch und nöcher. Dort schmückt man sich mit allerhand Operettentiteln und spielt Staat. Toll.

Doch meinen persönlichen Verrückten würde ich gern vom Glauben an das Zweite Deutsche Reich, Regierungssitz Zehlendorf, Landessprache Fraktur, abbringen. Er ist auch so schon verwirrt genug, was kann da ein selbst ernannter "Reichskanzler Ebel" mit einem "Kommissarischen Gesamtministerium" für ihn ausrichten? Schließlich versichert mein Verrückter glaubhaft, keinerlei Machtstreben zu haben und ist somit bei den Reichsregierern mit Alleinvertretungsanspruch komplett fehl am Platz. Doch ach, er schreibt, auch ein Aufenthalt in der Psychiatrie habe ihm nichts anhaben können. Da ist er wahrscheinlich der einzige Mensch auf der Welt. Ansonsten ist er auf der Suche nach dem Ur, dem Quad und dem Anker. Ich wünsche viel Glück - das habe ich alles bisher auch noch nicht gefunden.

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2 Kommentare

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  • BR
    Bernd Rainer Prutz

    Der Ebel ist doch selber ein Konstrukt der BRD,

    aber noch nie in meinem Leben habe ich solchen verquirlten Quatsch gelesen.

    BRD-Jura-Prof. Dr. Dr. Dr. Klaus Sojkas Buch beweißt in seinem Buch DIE BRD IST KEIN STAAT, daß die BRD kein Staat sein kann nach dem Völkerrecht ist schon ca. 60 Millionen bekannt. Das eine zensierte Presse nicht über bewiesene Fakten schreiben darf ist jedem bekannt.

    Bringt doch mal die Wahrhaftigkeit und hört auf mit diesen unvorstellbaren Lügen auf.

    MfG

    Bernd Rainer Prutz

  • B
    Brahms

    Kommentar zum Vorgang Ebel und dessen Rauswurf aus seinen Räumlichkeiten am 03.03.2008.

     

    Der selbsternannte Reichskanzler ist nun obdachlos.

    Rausgeworfen aus dem Anwesen in Zehlendorf, Königsweg 1 in Groß-Berlin.

     

    Wenn man nun etwas in der Vergangenheit des Herrn Ernst Günther Ebel stochert, so finden sich unfassbare Vorgänge.

    Zum ersten, zockte er bei Reichsbürgern Gelder ab mit leeren Versprechungen. Stets saß der Herr Weichhaus mit im Boot, als sein persönlicher Reichspropagandaminister.

    Auch deshalb wurde er von der deutschen Nationalversammlung entfernt.

     

    Erstaunlich viele fühlten sich von Ebel im Stich gelassen und abgezockt.

    Man vertraute dem ?Reichsbahner" Ebel. Genau weil er eben von den BRD-Behörden für bekloppt erklärt wurde.

     

    Wie sich nun aber herausstellt, nicht zu Unrecht.

     

    Es müssen wohl tausende gewesen sein, die durch Ebel noch mehr Schwierigkeiten bekommen haben. Viele haben durch ihn nicht nur Geld, sondern auch Prozesse verloren. Wollte man nun also am 03.03.2008 dem ganzen Spuk ein Ende bereiten?

     

    Der BRD-Diktatur ist es zumindest gelungen.

    Ebel ist nicht nur geistig umnachtet, sondern jetzt auch obdachlos.

    Hat er doch tatsächlich gedacht, sich auf den größten Feind des deutschen Volkes, den USA, als verbündeten auszusuchen, obwohl doch gerade die USA dem deutschen Volke seid 1945 den meisten Schaden zugefügt hat.

     

    Ebel behauptete immer, er wurde von den USA als Reichskanzler eingesetzt.

    Auf Nachfrage bei den USA-Botschaften aber, distanzierte man sich von Ebel. Man tut ihn als einen Spinner ab.

    Wahrscheinlich hat Ebel in seinem kranken Wahn diese Schreiben der Alliierten selbst verfasst. Das würde dann auch im deutschen Reich, einer Urkundenfälschung gleich kommen.

     

    Ebel hat dem deutschen Volke mehr Schaden als Nutzen gebracht. Jetzt hat er die Quittung dafür bekommen.

     

    Aber musste es denn gleich die Obdachlosigkeit sein?

    Bei einigen Kampfgefährten, die auf Ebel reingefallen sind, wird man sicherlich aus Schadenfreude diesen Vorgang belächeln. Schließlich hatte Ebel in seiner Rechtsargumentation nicht so ganz Unrecht, dennoch hat er die Rechtslage dazu missbraucht, andere in Schwierigkeiten zu bringen, um sie am Ende mit leeren Versprechungen zu seinen Gunsten fast zu ruinieren.

    Viele haben sich von Ebel Hilfe erhofft und waren am Ende hilfloser, nachdem sie viel Geld verloren haben.

     

    Hoffen wir für Herrn Ebel, das er schnell wieder eine Wohnung findet und uns in Zukunft mit seiner Abzockementalität verschont.

    Wir brauchen nicht Leute wie Ebel, die uns tagtäglich vor Augen führen, wie leichtgläubig man doch anständige deutsche in die Irre führen kann.

    Wir brauchen Leute die ihre Versprechungen auch einhalten. Leute die in einer Gemeinschaft handeln um den Nutzen des deutschen Volkes zu mehren, ohne in die eigene Tasche zu wirtschaften.

     

    Von den Ebels, Kohls, Genschers, Schäubles, Gmelins, Schröders und Konsorten gibt es schließlich genug.