piwik no script img

die wahrheitGrausamkeiten im Namen der Kirche

Drewermann predigt vor gefesselten Eseln.

Predigtopferfoto. Bild: reuters

Mit Entsetzen mussten die Tierfreunde von der Wahrheit am Montag folgende Tickermeldung lesen: "Erstmals Kirchentag für Mensch und Tier. Die Aktion Kirche und Tiere (AKUT e. V.) lädt zum ersten ökumenischen Kirchentag ,Mensch und Tier' nach Dortmund ein.

Vom 27. bis zum 29. August seien mehr als 40 Veranstaltungen mit Bibelarbeiten, Gottesdiensten, Vorträgen, Ausstellungen und Konzerten geplant." Weiter lasen wir dort, der Theologe Eugen Drewermann hätte bereits als Referent zugesagt. Die armen Tiere! Schon sehen wir es vor uns, wie Eugen Drewermann eine Herde wehrloser, gefesselter Esel zutextet.

Wir sehen gepeinigte Katzen mit Buckel und gesträubtem Fell, fauchend mit dem Rücken zur Wand stehen und kein Entkommen finden, sobald Drewermann sich so richtig warmgebetet hat und kein Halten mehr findet. Wir sehen Hunde mit eingezogenen Ruten, die unter den Predigt-Attacken winselnd ihre Kehle darbieten. Wie kann Gott so etwas zulassen? Und all diese Grausamkeiten finden im Namen der Kirche statt! Wo bleibt die Tierschutzorganisation PETA, wenn man sie mal braucht?

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

5 Kommentare

 / 
  • RV
    Religiöse Verzückung

    Könnte wohl sein, dass ihr da nicht richtig informiert seid... meines Wissens nach sind es gerade die Esel, die den Drewermann so schätzen. Ich war neulich bei einem Drewermann-Vortrag. Die meisten der dort anwesenden Esel sind regelrecht in hemmungslose Verzückung geraten!

    Vielleicht solltet ihr Euren Beitrag eher mit "Drewermann predigt vor ENTfesselten Eseln" untertiteln.

  • S
    Schroedingers

    Ja und?

    Selbst einem angebundenen Westerwelle werden einige Woertchen ueber Humanitas sehr sehr gut tun.

    ;p

  • AR
    AS Reyntjes

    Der „Kirchentag für Mensch und Tier. Die Aktion Kirche und Tiere (AKUT e. V.)“ : Die Tiere werden sich kognitiv weiterentwickeln, nachdem die Menschlein seit Jahrtausenden keinen Frieden und keinen Friedensgott zustande brachten.

     

    Insgeheim wollen sich alle Tiere bemühen, schwer nachweisbare Gifte zu produzieren, die sie den Essern einverleiben können, die also den Nicht-Vegetarieren schaden. – Krebs-Erkrankungen sind der Einsteig in diese animalische Strategie.

    Von Post-Liberalen vorgeschlagene Reaktion der homines sapientes: Alle Tiere (animalia oculte venenata) abschlachten!

  • I
    imation

    Ihr könntet ja mal über das Schächten berichten.

    Aber da traut ihr euch wohl nicht ran?

     

    Mein Gott seid ihr armselig.

  • EG
    einer ganz tierlieben Christin

    Ja, was denn? Ich fahr mit meinen Meerschweinchen dort hin, die freuen sich schon riesig. Insbesondere haben sie viel Spass an der Bibelarbeit und sie machen es richtig gut. Maunzi (Katze) wird voraussichtlich einen Vortrag zum Thema "Entwicklungsgeschichte christlicher Ethik der Felidae im Antiochien des 4. Jahrhundert" halten. Bin sehr stolz auf sie.

    Was mich jetzt aber wirklich überrascht - Maunzi kann den Drewermann auch nicht leiden und wird keinen seiner Vorträge besuchen. Gibt es da tatsächlich Evidenz für die Antipathie unserer vierbeinigen Freunde gegenüber dem Drewermann?