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die gute nachrichtBeim Kinderwunsch werden Mädchen weniger benachteiligt

Grafik: Anna Eschenbacher, Johanna Hartmann, Francesca Morini. Quelle: ourworldindata.org

„Na, wird es ein Mädchen oder ein Junge?“ Lange Zeit lag die Präferenz weltweit so eindeutig beim Jungen, dass viele Menschen sogar abtrieben, weil sie ein Mädchen erwarteten. Diese Diskrepanz nimmt mittlerweile ab.

50 Millionen Mädchen, die nach dem evolutionär bedingten Ge­bur­ten­ver­hält­nis von 105 Jungen pro 100 Mädchen hätten geboren werden sollen, fehlen seit den 1980ern, berechnete The Economist.Grund für den Wunsch nach Jungen sind patriarchale Strukturen. Einen Sohn zu haben brachte einer Familie mehr Vorteile. In China kam es zu einem besonders starken Anstieg von Jungs-Geburten, nachdem Ultraschall in den 1980er Jahren zugänglicher wurde und zeitgleich die Ein-Kind-Politik beschlossen wurde. 2003 wurden 117 Jungen pro 100 Mädchen geboren. Auch in Indien und Südkorea wurden weitaus mehr Jungen geboren.

Inzwischen gibt es sogar einen Gegentrend, gerade in wohlhabenden Ländern. So­zio­lo­g:in­nen vermuten jedoch, dass der explizite Wunsch nach Mädchen ebenfalls Rollenbilder reproduziert: Töchter werden als leichter erziehbar und fürsorglicher eingeschätzt. Charlina Strelow

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