die drei fragezeichen: „Als große Bereicherung empfunden“
Benjamin Jendro, 28, ist Sprecher der Gewerkschaft der Polizei in Berlin
1 taz am wochenende: Herr Jendro, laut anonymen Hinweisen aus der Berliner Polizeiakademie gibt es große Probleme mit Auszubildenden migrantischer Herkunft, Lernunwillen und Hass. Ist da was dran?
Benjamin Jendro: Das passt in den Kanon, der seit circa einem Jahr aus der Akademie zu uns dringt. Uns ist aber niemand bekannt, der das persönlich erlebt hat. Solange sich die Kollegen nicht direkt an uns wenden, können wir den Wahrheitsgehalt nicht bestätigen.
2 Was wird gesagt?
Es gab eine Schilderung von einer Massenschlägerei in der Kantine der Akademie. Im Nachgang hat sich gezeigt, dass eine Schlägerei in dem beschriebenen Ausmaß nicht stattgefunden hat. Oder die Aussage, Azubis mit Migrationshintergrund weigerten sich, am Schwimmunterricht mit Kolleginnen teilzunehmen. Soweit wir wissen, hat ein Auszubildender gefragt, ob man das separieren könne, weil es mit seinem Glauben konformer wäre. Es wurde abgelehnt. Das war’s.
3 Könnte es sich bei den Vorwürfen um versteckten Rassismus handeln?
Auch bei der Polizei gibt es sicher den ein oder anderen mit zumindest fragwürdiger Meinung. Aber ein generelles Problem mit Rassismus sehen wir nicht. Die Quote der Azubis mit Migrationshintergrund liegt seit Jahren bei circa 35 Prozent. Was wir hören, ist, dass sie im täglichen Dienst als große Bereicherung empfunden werden.
Interview Plutonia Plarre
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