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das wird„Wir schaffen da eine Nische für Filme aus möglichst vielen unterschiedlichen Ländern“

Für die Lias-Filmreihe kooperieren das kulturwissenschaftliche Institut der Lüneburger Leuphana-Uni und das örtliche Programmkino Scala

Interview Wilfried Hippen

taz: Frau Kramer, Sie organisieren in Kooperation mit dem Lüneburger Kino Scala die Lias-Filmreihe. Das Kurzwort „Lias“ steht dabei für das „Leuphana Institute for Advanced Studies in culture and society“ eine Einrichtung an der Uni. Was ist das für eine Veranstaltung?

Christine Kramer: Die Filmreihe bieten wir unter dem Motto „Raus aus der Universität, rein ins Kino!“ an. Unsere fellows, Wis­sen­schaft­le­r*in­nen aus der ganzen Welt, die ein Stipendium bekommen haben, um rund ein Jahr in Lüneburg forschen zu können, schlagen einen Film aus dem eigenen Forschungsfeld oder Tätigkeitsgebiet vor, den sie dann auch im Kino persönlich vorstellen. So haben wir im Kino Scala schon Filme aus Japan, Indien, Brasilien, Südafrika, dem Iran, oder den USA gezeigt.

Hier wird also ein hier weitgehend unbekanntes internationales Kino präsentiert?

Christine Kramer Jahrgang 1968, promovierte Kulturwissenschaftlerin, ist zuständig für Forschungskommunikation am Lias der Leuphana-Universität.

Teilweise sind es richtige „Film-Perlen“, die auch stets in der Originalfassung mit Untertiteln gezeigt werden. Wir schaffen da eine Nische für Filme aus möglichst vielen unterschiedlichen Ländern, um so unsere große Bandbreite zu repräsentieren.

Heute Abend um 19.30 Uhr läuft in dieser Reihe der Dokumentarfilm „Terykony“, also „Taubes Gestein“ von dem ukrainischen Regisseur Taras Tomenko. Wer hat diesen Film ausgesucht und worum geht es in ihm?

Unser public fellow, die in Kiev geborene Schriftstellerin Katja Petrowskaja, hat diesen Film ausgewählt, in dem es um das Schicksal von Kindern im Krieg in der Ukraine sowie um die Landschaft des Donbas geht.

Stimmt es, dass die fellows auch Filme auswählen können, die sie selber gemacht haben?

„Teilweise sind es richtige ‚Perlen‘, die in Originalfassung gezeigt werden“

Ja, zum Beispiel Rosaland C. Morris. Sie ist unter anderem Dokumentarfilmerin. In ihrem Film „We are Zama Zama“ geht es um Goldschürfer in den verlassenen Minen Südafrikas. Sie hat ihren Film im Sommer im Scala vorgestellt..

Sie haben mit „Within Our Gates“ von Oscar Micheaux auch einen Stummfilm aus dem Jahr 1920 gezeigt, der als Anklage der Diskriminierung von Afro­ame­ri­ka­ne­r*in­nen als ein Gegenentwurf zu „Birth of an Nation“ von Griffith gilt.

Filmvorführung: „Terykony“, R: Taras Tomek (OmenglU), Scala, Lüneburg, 10. 1., 19.30 Uhr. Eintritt ist frei

Ja, ihn hat Lias-fellow Verena Adamik vorgesetellt. Sie ist Amerikanistin und forscht zu afroamerikanischen Autoren und ihre aufrührerischen poltischen Ideen in den USA zu dieser Zeit.

Wer schaut sich diese Filme in der Scala an?

Die Resonanz ist bisher immer sehr gut und das Kino teilweise recht voll. Aber das hängt natürlich auch vom Thema ab. Das Publikum besteht etwa zu zwei Dritteln aus Studierenden sowie Dozenten und ein Drittel gehört zur allgemeinen Öffentlichkeit.

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