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das portraitBenita Wesselhoeft will den Abstand zu Männern verkürzen

Im Schatten der Männer – so stellt sich für Frauen die Rolle im Profiradsport dar. Während den radelnden Herren trotz diverser Dopingvorfälle noch immer viel Aufmerksamkeit zuteil wird, strampeln sich die Frauen in der Nische ab. Seit 2009 etwa gibt es – vor allem wegen Sponsorenmangels – keine Tour de France der Frauen mehr. Auch in Deutschland spielt der Frauenradsport keine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung. Benita Wesselhoeft hat sich aufgemacht, an letzterer Situation etwas zu ändern.

Die 34 Jahre alte Hamburgerin, die erst vor zehn Jahren vom Hockeyspielen zum Radsport gekommen ist, hat 2018 ein Bundesliga-Frauenteam unter der Flagge ihrer Heimatstadt ins Leben gerufen. Ein IT-Dienstleister ist der Hauptsponsor. Der Anspruch geht über den Sport hinaus. „Oft genug bekommen Frauen nicht die angemessene Anerkennung und Unterstützung, sei es beim Sport oder im Beruf“, heißt es von dem IT-Unternehmen aus Hamburg und Buxtehude. Es gehe um Gleichberechtigung – darum, Frauen im Radsport ebenso zu fördern wie in IT-Berufen.

Wesselhoeft, die mehrfache und derzeit auch amtierende norddeutsche Meisterin, gelang es schnell, Mitstreiterinnen im Alter von 18 bis 36 Jahren für ihr Vorhaben im Radsport zu finden. Zwölf Fahrerinnen aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen schlossen sich der Bundesliga-Mannschaft an, das unter den sieben Frauenteams in der Bundesliga das größte stellt.

Das übergeordnete Ziel von Wesselhoeft ist es, insgesamt den Rückstand auf den Männerradsport zu verkürzen. Während dort im Kalender gut 400 Straßenrennen stehen, sind es bei den Frauen nur 100. Es gelte, Potenziale zu entwickeln, sagt die Mutter eines Sohnes. Eine gute Gelegenheit gibt es Ende Juni, dann steht auf dem Sachsenring die Deutsche Meisterschaft an. Christian Görtzen

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