piwik no script img

das portraitSönke Lorberg-Fehringstellt die Vertrauensfrage

Er wird neuer Islambeauftragter der evangelischen Nordkirche. Das Thema Seelsorge hat Sönke Lorberg-Fehring schon während seiner ganzen Berufszeit begleitet. Und bei seiner jetzige Stelle als Studienleiter an der Missionsakademie liegt der Schwerpunkt auf interkulturellen Seelsorge. Was ihn daran fasziniert: dass dieser Punkt in allen Religionen eine so zentrale Rolle spielt. Auch sein neuer Job, den er Anfang des neuen Jahres antreten wird, soll Begegnungssituationen für verschiedene Religionen schaffen. „Von den muslimischen Gemeinden können wir uns abgucken, dass das öffentliche Leben von Religion ein starker Wert ist.“

Verbunden mit der neuen Stelle ist auch das Amt des Referenten für Christlich-Islamischen Dialog am Zentrum für Mission und Ökumene. Hier wird versucht, aufklärend zu arbeiten: sowohl nach außen, durch Dialoge mit muslimischen Gemeinden, als auch nach innen, durch Information. „Das größere Ziel dabei ist, das Friedenspotential der Religionen insgesamt zu heben“, sagt Lorberg-Fehring.

Der 48-Jährige erinnert sich mit so etwas mit Stolz daran, wie es gelungen ist, die ehemalige evangelische Kapernaumkirche an die muslimische Al-Nour Gemeinde zu übergeben. Für ihn war das nur durch das Vertrauen der Nordkirche in den Imam möglich Doch er sagt auch: „Das Vertrauen zwischen individuellen Gläubigen hat durchaus noch Wachstumspotential.“

Sönke Lorberg-Fehring war sich während seines Studiums noch nicht sicher, ob er Pastor oder Lehrer werden wollte. Er hat in Hamburg, Århus und Marburg verschiedene Fächer studiert: Theologie, Pädagogik, Philosophie und Germanistik. „Da war auch Hin- und Her-Sucherei dabei“, sagt er dazu. Letztendlich ist er Pastor geworden, ist aber auch seiner Lust zu unterrichten gefolgt: Er ist Lehrbeauftragter an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie am Rauhen Haus und des Fachbereichs Theologie der Universität Hamburg. Er schmunzelt und sagt: „Insofern habe ich in meinem späteren Berufsleben genau das verbunden, was ich mit Leidenschaft studiert habe.“ Frieda Ahrens

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen