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das portraitJack Ma,Gründer des Online-Giganten Alibaba, will sich für Bildung engagieren

Ein Rücktritt ist es wohl nicht. Ein Rückzug in Raten schon. Chinas reichster Mann, Jack Ma, will sich offenbar von seinem Posten als Konzernleiter des chinesischen Online-Giganten Alibaba zurückziehen. Die New York Times will erfahren habe, dass er schon am Montag die Spitze von Alibaba verlassen werde. Ma feiert am Montag seinen 54. Geburtstag. Er wolle sich künftig mehr als Philanthrop betätigen und sich für mehr Bildung engagieren.

Diesem Bericht widerspricht die Firmenleitung von Alibaba jedoch. Die Angaben seien aus dem Kontext gerissen worden und damit „faktisch falsch“. Ma wolle sich erst nach und nach zurückziehen und am Montag lediglich seine Nachfolgeregelung vorstellen sowie eine neue Führungsmannschaft.

Der Zeitpunkt seines Rücktritts scheint vielleicht noch unklar zu sein. Doch auch chinesische Medien hatten in den vergangenen Wochen darüber berichtet, dass der charismatische Selfmade-Mehrfachmilliardär sich schon bald vom operativen Geschäft verabschieden wolle, um sich „neuen Projekten“ zu widmen. Ma wird ein Vermögen von rund 40 Milliarden Dollar nachgesagt.

Sollte der Bericht der New York Times stimmen, schließt sich für Jack Ma damit ein Kreis. Eigentlich wollte Ma, der auf chinesisch Ma Jun heißt, in seinen jungen Jahren Englisch-Lehrer werden. Er fand aber keine Anstellung. Stattdessen betätigte er sich als Reiseführer.

In seiner Heimatstadt Hangzhou in der ostchinesischen Provinz Zhejiang entstanden in der Zeit jede Menge mittelständische Unternehmen. Ma wusste von vielen Firmen, die Geschäftskontakte zu ausländischen Unternehmen suchten. Doch die sprachlichen Barrieren waren für viele hoch. Er gründete die Onlineplattform Alibaba. Einkäufer fanden über sie ihre Zulieferer für Unterhosen oder Lastfahrzeuge. Mittelständler ihre Geschäftspartner.

20 Jahre später wird Jack Ma in der Volksrepublik als Superstar gefeiert. Mit seinen Handelsplattformen Taobao, Alibaba und T-Mall hat er Chinas Einzelhandel umgekrempelt und ein wahres Imperium geschaffen. Alipay, der von Alibaba entwickelte Bezahldienst auf dem Smartphone, wird von mehr als einer halben Milliarde Menschen genutzt.

Obwohl China inzwischen mehr Superreiche zählt als die USA, hält sich das wohltätige Engagement bislang in Grenzen. Wenn überhaupt, finanzierten Milliardäre Privatunis oder gründeten andere Bildungseinrichtungen, die dann meist auch deren Firmen dienten. Wofür sich Ma im Bildungssegment konkret einsetzen will, hat er bislang nicht erklärt.

In den chinesischen sozialen Medien wird Ma dennoch als Chinas Bill Gates gefeiert. Der Microsoft-Gründer hatte sich mit 58 aus der Firmenleitung zurückgezogen und widmet sich seitdem gemeinsam mit seiner Frau Melinda wohltätigen Zwecken.

Von chinesischen Medien auf Bill Gates angesprochen, sagte der 54-jährige Ma, er werde vielleicht nicht so reich sein wie Bill Gates. Aber eine Sache habe er ihm voraus: „Ich kann früher als er in Rente gehen.“ Felix Lee, Peking

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