das detail: Fußballbrüder, die
Brüder, heißt es, kann man sich nicht aussuchen, Kollegen hingegen schon. Robert Kovač sieht das vielleicht anders. Der hat nämlich seine gesamte bisherige Trainerlaufbahn an die Karriere seines älteren Bruders Nico gekoppelt. Damit geschah ihm am Sonntagmorgen das gleiche, was vor allem über Nico Kovač zu lesen ist: freigestellt.
Robert wurde 2013 an der Seite seines als Chef amtierenden Bruders Co-Trainer der kroatischen U-21-Nationalmannschaft. Als Nico das A-Team übernahm, wurde Robert dort auch Co. Sie wurden beide gemeinsam entlassen und 2016 gemeinsam von Eintracht Frankfurt verpflichtet. Dann gingen sie zu Bayern München, zum AC Monaco und 2022 zum VfL Wolfsburg.
Familiäre Verbindungen gibt es im Profifußball bemerkenswert oft. Dabei gehört zum Selbstbild dieser Branche, dass es hier um nichts als Leistung gehe, völlig ohne Ansehen des Familiennamens. Dennoch trainiert Sebastian Hoeneß, Sohn des früheren Wolfsburg-Managers Dieter, aktuell den VfB Stuttgart. Und Dino Toppmöller, Sohn des früheren Frankfurt- und Leverkusen-Trainers Klaus, trainiert die Frankfurter Eintracht.
Viel Familie. Und nicht nur der Hinweis auf Hoeneß/Stuttgart zeigt, dass das nicht unbedingt erfolglos sein muss. Der Vater des aktuellen Spitzenreitertrainers Xabi Alonso von Bayer Leverkusen, Periko, arbeitete auch als Trainer im Profifußball.
Das Wort Familienbande, schrieb Karl Kraus einmal, hat einen Beigeschmack von Wahrheit. Für die Kovač-Brüder gilt es nun, Bandenbewerbungen zu schreiben. Martin Krauss
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