das detail: Spielunterbrechung
Gut zugehört hat der französiche Zweitliga-Schiedsrichter Mehdi Mokhtari, aber vielleicht war das Gebrüll auf der Tribüne nicht zu überhören. Jedenfalls skandierten Fans des AS Nancy-Lorraine am Freitag beim Heimspiel gegen den FC Le Mans homophobe Sprüche. Vor allem gegen den Verband, aber auch gegen den gar nicht spielenden Lokalrivalen FC Metz richteten sich die Beleidigungen.
Nachdem Durchsagen des Stadionsprechers nichts bewirkt hatten, tat Mokhtari das, was Fans, die gekommen sind, um ein Spiel zu gucken, gar nicht mögen: Er pfiff in der ersten Halbzeit ab. Profis aus Nancy gingen zu ihren Fans, wirkten auf sie ein, und erst nachdem sie Erfolg vermelden konnten, ließ Mokhtari weiterspielen. Nancy gewann 2:1.
Mehdi Mokhtaris Aktion fand viel Lob und Zustimmung. „Es war eine Premiere“, twitterte Sportministerin Roxana Maracineanu, „und die letzte, hoffe ich.“ Auch die Staatssekretärin für Gleichstellungsfragen, Marlene Schiappa, begrüßte Mokhtaris Entscheidung. Und Richard Déziré, der Trainer des unterlegenen FC Le Mans, lobte, „dass radikale Maßnahmen ergriffen werden“, um Homophobie zu bekämpfen.(mak)
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