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corona in bremen„Die Tiere werden weiterversorgt“

Foto: privat

Gaby Schwab, 58, ist Sprecherin des Bremer Tierschutzvereins e. V.

Interview Teresa Wolny

taz: Frau Schwab, was macht man, wenn man positiv auf das Coronavirus getestet wurde und einen Hund zu Hause hat?

Gaby Schwab: Da gibt es zwei Varianten. Am besten sollte man sich darum schon vorher­ kümmern und Nachbarn oder Freunde fragen, ob sie mit dem Hund rausgehen können. Wenn man ins Krankenhaus muss und es niemanden gibt, der sich in dieser Zeit um sie kümmert, würden wir die Tiere versorgen.

Wie läuft das dann ab?

Generell klären wir das im Einzelfall individuell ab. Dazu gehört die geringe Kostenerstattung und der Transport ins Tierheim, den wir aus Personalgründen leider nicht übernehmen können.

Ist das schon passiert?

Bisher noch nicht, aber wir bereiten uns darauf vor. Wir haben momentan auch Angebote von Leuten, die sich, solange sie gesund sind, um die Tiere kümmern würden, falls wir keine Kapazitäten mehr haben. Außerdem sind wir mit einer Kampagne in die Öffentlichkeit gegangen um zu informieren, dass das Virus nicht von Haustieren übertragen wird, damit die Leute nicht aus Angst ihre Tiere abgeben.

Wie läuft der Tierheimbetrieb momentan weiter?

Für Besucher haben wir geschlossen. Sich vor Ort in ein Tier zu verlieben, geht also gerade­ nicht. Wenn man sich allerdings für ein bestimmtes­ Tier interessiert, ist die Vermittlung­ nach telefonischer Absprache weiter­ möglich. Die Tiere werden jetzt ganz normal weiter versorgt,­ das machen die Pfleger­ ohnehin einzeln, wir können uns also gut an die Vorgaben halten.

Mit was haben Tierheime nun am meisten­ zu kämpfen?

Neben dem fehlenden Besucherverkehr müssen wir damit rechnen, dass, aufgrund der wirtschaftlichen Situation, die Spenden einbrechen, von denen wir zum großen Teil abhängig sind. Wir wissen schlicht nicht, was in nächster­ Zeit auf uns zukommt.

Was empfehlen Sie gegen Lagerkoller mit Tier?

Vielleicht kann man die Zeit gerade einfach nutzen, um sich mit seinem Haustier zu beschäftigen und ein paar Übungen zu machen. Man darf ja weiterhin mit dem Hund vor die Tür gehen, und auch Katzen können jetzt richtig bespaßt­ und beschmust werden. Die Tiere genießen die Aufmerksamkeit. Meine Hunde finden es cool, dass ich im Moment ständig im Homeoffice bin. Die digitale Kommunikation funktioniert ja Gott sei dank, man könnte die Zeit auch dafür nutzen, witzige Tierfotos zu machen und online zu stellen.

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