bild der woche:
Die Woche hat noch nicht mal richtig angefangen und schon haben die Bewohner des Wohnprojekts „Plan B“ den Vorgarten voller Polizist*innen, behelmte und unbehelmte. Grund dieses frühmorgendlichen Großaufgebots am Montag in Bernhard-Nocht-Straße ist die Jagd nach einem mutmaßlichen Drogendealer. Der Afrikaner befand sich auf dem Weg zum Duschen, als ihn Polizisten der Task Force Drogen kontrollieren wollen. Der Mann brachte sich im Garten des Plan B in Sicherheit. Die Polizei rief Verstärkung und belagerten den Garten für rund zwei Stunden, bis plötzlich einer der Zugführer „Zugriff“ brüllte und mehrere Beamt*innen über den Zaun sprangen. Am Ende der Aktion gab es ein aufgeflextes Gartentor und eine Menge aufgebrachter Anwohner. Sie bezeichneten den Einsatz als unverhältnismäßig und rassistisch. „Formal“ sei das Vorgehen der Polizei legitimiert gewesen, räumt ein anwesender Anwalt ein. „Die Aktion, über den Zaun zu springen, war aber völlig überzogen – der wollte nur seine Jacke holen“, sagt er.
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