: ai-Jahresbericht
Gegen Doppelmoral
Die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) hat gestern Kriege verurteilt, die im Namen der Menschenrechte geführt werden. „Jede der Tragödien in den vergangenen Jahren war vorhersehbar und hätte verhindert werden können“, sagte Generalsekretärin Barbara Lochbihler bei der Vorstellung des Jahresberichts 2000 in Berlin. Zu kritisieren seien Staaten, die einerseits Kriege mit der Durchsetzung von Menschenrechten rechtfertigten, gleichzeitig aber durch Waffenexporte zur Eskalation von Gewalt beitrügen.
Außerdem seien anhaltende schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen in China und Irak kaum wahrgenommen worden, während die Konflikte in Kosovo und Osttimor wochenlang die Schlagzeilen beherrscht hätten. Im Jahresbericht wirft amnesty der internationalen Gemeinschaft weiter vor, Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien tatenlos zugeschaut zu haben.
Darüber hinaus kritisiert ai den Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland und beklagt speziell den Fall eines Sudanesen, der im vergangenen Jahr bei einer Zwangsabschiebung ums Leben gekommen war. AFP/DPA
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