Zypriotischer Beitrag zum Eurovision Song Contest: Empörung über „Satanistische“ Verse
Ein anonymer Anrufer hat gar angedroht, den Staatssender anzuzünden. Der Song „El Diablo“ von Elena Tsagrinou wird von nicht wenigen Zyprioten missverstanden.
Der Song „El Diablo“ der griechischen Sängerin Elena Tsagrinou war am Mittwoch vorgestellt worden und stieß wegen seines Titels und seines englischsprachigen Textes sofort auf Kritik.
Der Religionslehrerverband zeigte sich „angeekelt“ von dem Text, in dem die Sängerin „Satan preist, ihm ihr Leben verschreibt und ihn liebt“. Es stelle sich die Frage, warum der Sender ein Lied von derart „niedriger Qualität“ ins ESC-Rennen schicken wolle anstelle eines Songs, der die zyprische Kultur in Europa fördere.
Auch eine Online-Petition gibt es bereits gegen das Lied – bis zum Freitagmittag hatten dort mehr als 2000 Menschen unterzeichnet. Das Lied sei „skandalös für uns Christen“, heißt es in der Petition.
CyBC sah sich genötigt, zu dem Song eine Erklärung abzugeben. Der Sender betonte, die Kritik beruhe auf einer Fehlinterpretation: „Es geht darin um den Kampf zwischen Gut und Böse und nicht etwa um eine Huldigung des Teufels“, hieß es. Inhalt sei vielmehr, dass eine junge Frau sich von einem Mann, einem Nichtsnutz zu lösen versuche.
Die Polizei ermittelt, woher die Drohungen gegen die öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt stammen, berichtete das Nachrichtenportal der zyprischen Zeitung Fileleftheros.
Zypern landet beim ESC meist unter „ferner liefen“. Sein bisher bestes Ergebnis erzielte das Land 2018 mit dem zweiten Platz für „Fuego“ von Eleni Foureira.
Den Song „El Diablo“ haben Jimmy Thornfeld, Laurell Barker, Oxa und Thomas Stengaard komponiert. Der ESC wird dieses Jahr zwischen dem 18. und 22. Mai in Rotterdam ausgetragen.
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