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Zwischen Terrortruppe und Partei

■ Die Wurzeln der Hamas reichen in das Ägypten der späten zwanziger Jahre

Berlin (taz) – Der Name macht doppelt Sinn: Zum einen bedeutet Hamas Eifer, zum anderen steht die Bezeichnung als Abkürzung für Islamische Widerstandsbewegung. Als politisches Kürzel existiert er seit der Intifada, dem Aufstand der Palästinenser, in den von Israel besetzten Gebieten. Im Dezember 1987 kursierte im Gaza- Streifen erstmals ein Flugblatt der Organisation. Im Februar 1988 verwies ein weiteres Papier auf deren Wurzeln: Hamas sei „schlagkräftiger Arm der Muslimbrüder“.

Die Ende der zwanziger Jahre in Ägypten gegründete Organisation versucht Islam und Politik miteinander zu verquicken. 1945 entstanden in Palästina die ersten Ableger. Sie forderten die Befreiung des damals britisch okkupierten Gebiets. Der Weg dorthin sollte durch die moralische Erneuerung der Gesellschaft erfolgen.

Nach der Gründung Israels 1948 agierten die Muslimbrüder in Jordanien und dem dazugehörenden Westjordanland legal, im ägyptischen Gaza-Streifen im Untergrund. Das änderte sich mit der israelischen Eroberung 1967. Die Besatzer legalisierten die Islamisten – sie sollten die palästinensischen Nationalisten schwächen.

Nach der Islamischen Revolution im Iran 1979, dem israelisch- ägyptischen Camp-David-Abkommen und der Zerschlagung der militärischen Strukturen der PLO im Libanon gewannen die Islamisten an Zulauf. Nach langer Debatte beschlossen einige, sich an der Intifada zu beteiligen – unter dem Namen Hamas. Die einst auf Sozialpolitik spezialisierten Islamisten rüsten zur Terrortruppe um. Als im Herbst 1991 der Nahost- Friedensprozeß begann, gehörte Hamas zur Ablehnungsfront. Bis kurz vor den Wahlen zum palästinensischen Autonomierat wurde aber in der Organisation darum gerungen, sich an der Abstimmung zu beteiligen – die Gegner siegten. Doch trotz der Ablehnung der palästinensisch-israelischen Verträge behalten sich wichtige Teile von Hamas einen erneuten Wandel zur zivilen Kraft als Option vor. taud

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