: Zweifel am Arbeitspakt
■ IG-Metall-Vize und Unions-Chef sehen kaum noch Erfolgschancen für das Bündnis
Hamburg (rtr) – Ein Erfolg des Bündnisses für Arbeit wird nach Ansicht von Gewerkschaftern und Politikern immer unwahrscheinlicher. Sowohl IG-Metall-Vize Jürgen Peters als auch CDU-Chef Wolfgang Schäuble bezweifelten gestern, ob der angestrebte Beschäftigungspakt zustande kommt. Schäuble sagte, beim Bündnis müsse es immer auch um eine moderate Lohnpolitik zur Unterstützung beschäftigungspolitischer Initiativen gehen. Inwieweit dies derzeit in Deutschland möglich sei, sei jedoch mehr als zweifelhaft.
Peters erklärte gegenüber dem Stern: „Wir haben sehr konkrete Hinweise dafür, daß die Arbeitgeber ihren Ausstieg aus dem Bündnis vorbereiten.“ Die Arbeitgeber seien von Anfang an bei den Bündnisgesprächen nur halbherzig dabeigewesen und lehnten alle Vorschläge seiner Gewerkschaft ab. Peters forderte die an den Gesprächen beteiligten Parteien dazu auf, sich auf das eigentliche Ziel zu besinnen und über konkrete Maßnahmen zum Abbau der Arbeitslosigkeit zu beraten. Ein Schritt sei der Abbau der jährlich 1,8 Milliarden Überstunden.
Zugleich bekräftigte der IG- Metall-Vize, anders als die ÖTV sei seine Gewerkschaft nicht bereit, sich über Lohnleitlinien oder Lohnkorridorre zu unterhalten. „Wir haben in der Metallindustrie in den vergangenen Jahren moderate Lohnabschlüsse akzeptiert und trotzdem eine halbe Million Arbeitsplätze verloren. Jetzt ist Schluß“, betonte Peters.
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