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■ Zwei von zehnDas Bafög stirbt

Nur auf den ersten Blick sieht's mit dem Bafög in Berlin besser aus als im Bundesdurchschnitt. „Irgendwo bei 17 oder 18 Prozent dürfte die Zahl derer liegen, die in der Stadt Leistungen nach dem Berufsausbildungsförderungsgesetz beziehen“, berichtet Andreas Brickwell, Leiter des Berliner Bafög- Amtes. Bundesweit sind es dagegen nur noch 15 Prozent Bafögbezieher.

Freilich stellt sich die Ost- West-Realität an der Spree überaus trist dar. Im Westen, an Technischer und Freier Uni etwa, kriegen nur mehr ein Zehntel der Studierenden die Stütze fürs Studium. Damit ist Berlin auf dem Weg zur Quote von Frankfurt am Main. In der Bankerstadt gibt es gerade mal 7,5 Prozent Bafögempfänger. „Wenn die Förderquote bundesweit so weit herunterfällt, können wir die Bafögämter zumachen“, ist sich Andreas Brickwell sicher.

Auch im Ostteil der Stadt fällt die Zahl der Geförderten steil in den Keller. Nach der Wende erhielten acht von zehn OstberlinerInnen eine Unterstützung zum Studium; mittlerweile sind es nur noch zwei von zehn. „Immer mehr Reiche und immer weniger Arme studieren“, sagt Brickwell.

Das Land muß dementsprechend immer weniger für Bafög ausgeben: 1995 waren es noch rund 91 Millionen Mark; 1996 waren es schon 10 Millionen weniger an Bafögausgaben. Mit anderen Worten: Auch in Berlin stirbt die Studienförderung. cif

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