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Zunahme von Hungersnöten11 Hungertote pro Minute

Konflikte, Corona, Klimawandel: Das sind laut Oxfam die Ursachen für eine drastische Zunahme von Hunger in der Welt.

Hunger in der Tigray-Region in Äthiopien: Eine Mutter hält die Hand ihrer unterernährten Tochter Foto: AP

London dpa | Die Hilfsorganisation Oxfam hat vor einer dramatischen Zunahme von Hungersnöten in der Welt gewarnt. Die Zahl der Menschen, die von einer Hungersnot betroffen sind, habe sich seit Beginn der Pandemie auf weltweit rund 520.000 Menschen versechsfacht.

Verantwortlich dafür sei vor allem der Tigray-Konflikt in Äthiopien. Allein in der Provinz Tigray sind nach Angaben der internationalen Datenbank IPC mehr als 400.000 Menschen von katastrophalen Verhältnissen bei der Nahrungsversorgung betroffen.

Doch auch in anderen Teilen der Welt verschärften sich demnach die Hungerkrisen, etwa im Jemen, im Südsudan und auf Madagaskar. Im Jemen verdreifachte sich dem Bericht zufolge allein in der ersten Hälfte dieses Jahres die Zahl der Menschen in Hungersnot auf 47.000.

Als Ursache für den weltweiten Anstieg sieht Oxfam eine Mischung aus Konflikten, der Coronavirus-Pandemie und dem Klimawandel. Insgesamt leben dem Bericht zufolge weltweit 155 Millionen Menschen in extremer Nahrungsmittelunsicherheit – 20 Millionen mehr als noch im Vorjahr. Der Hilfsorganisation zufolge sterben inzwischen mehr Menschen an Hunger als an Covid-19.

Hunger als Kriegswaffe

Oxfam betonte, Hunger werde absichtlich als Kriegswaffe eingesetzt. So würden Zivilisten Trinkwasser und Lebensmittel vorenthalten, Märkte bombardiert, Getreide in Brand gesetzt und Nutztiere getötet.

Doch auch Armut ist ein Faktor, der sich während der Pandemie verschlimmert hat. Schätzungen zufolge wird die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, bis zum Ende dieses Jahres auf 745 Millionen steigen, 100 Millionen mehr als noch vor der Coronakrise.

Hinzu kommen extreme Wetterereignisse, die auf den Klimawandel zurückgeführt werden. Beinahe 400 wetterbedingte Katastrophen, darunter extreme Stürme und Überschwemmungen, erschwerten das Leben für Menschen in Zentralamerika, Südostasien und am Horn von Afrika seit Pandemiebeginn, so der Bericht.

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18 Kommentare

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  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Lt. Statista ist Deutschland der viertgrößte Waffenexporteur der Welt.



    Man kann natürlich alles bezweifeln und alles zerreden.

    de.statista.com/in...ten-nach-laendern/

  • Ich als Feministin finde, dass Deutschland in der Pflicht steht diesen MenschenInnen aus moralischer Sicht zu helfen.

    Zitat



    -Verantwortlich dafür sei vor allem der Tigray-Konflikt in Äthiopien. Allein in der Provinz Tigray sind nach Angaben der internationalen Datenbank IPC mehr als 400.000 MenschenInnen von katastrophalen Verhältnissen bei der Nahrungsversorgung betroffen.-

    Die Politik sollte sich mit der Frage beschäftigen wie wir diese 400.000 MenschenInnen schnellstmöglich einfliegen können um ihnen ein menschenwürdiges Leben zu garantieren!

    Wir haben Platz, wir haben Kapazität und ein starkes Sozialsystem!

    Viele Gemeinden sind bereit mehr Menschen aufzunehmen.

    Wir müssen als Gemeinschaft handeln und jede MenschInnen aufnehmen der/die Hilfe benötigt.

    Für eine bunte Gesellschaft der Solidarität!

  • Unabhängig von den Faktoren der nicht zu verleugnenden Überbevölkerung, dass Nahrungs- als auch Wasser-Entzug bei Konflikten bewusst als Druckmittel eingesetzt werden, dass Kriege Flüchtlingsströme verursachen für die man durchaus Deutschland mit in die Verantwortung nehmen kann (aber eben nicht nur)…



    möchte ich ebenfalls zu bedenken geben, dass bereits genug Nahrung für alle produziert wird! Solange aber die nördliche Hemisphäre nicht auf Fleisch verzichten möchte, muss die südliche Hemisphäre hungern.



    www.vegan.at/inhal...er-hunger-der-welt



    Geschweige denn der Millionen Tonnen Lebensmittel die weggeschmissen werden, oder der Ausbeutung weiterer Ressourcen (Wasser, Boden) für unser Steak.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Ceridwen:

      So einfach ist die Welt nicht!



      Brasilien liegt größtenteils auf der südlichen Hemisphäre ebenso wie Australien und Neuseeland.



      Athiopien liegt auf der nördlichen Halbkugel.



      Es sind natürlich auch das ständige Versagen der Politiker, die solche Krisen verursachen. Im Mittelmeer werden viele Menschen gerettet, aber die Ursachen ihrer Flucht wird nicht bekämpft.

      An der Küste Westafrikas werden die Gewässer durch riesige Trawlerflotten leergefischt - wie immer sind die Chinesen in erster Reihe - wodurch die Küstenbewohner kein Einkommen mehr haben und sich auf den Weg nach Europa machen. Nur ein Beispiel.

      • @17900 (Profil gelöscht):

        Die Hemisphären waren metaphorisch zu verstehen und es bedarf auch keiner Nebenschauplätze für die einfach erkennbare Gleichung:

        Weizen, Reis, Soja u.w. werden aktuell produziert in einer Menge, dass sie für 12 Milliarden Menschen reichen würden, wir sind momentan aber nur 7,9. Leider fließt ein Großteil davon in die Fleischproduktion, neben besagten weiteren Ressourcen wie Boden, weil kostbare Anbaufläche oder auch dringend benötigte naturbelassene Flecken Erde für Viehhaltung gerodet werden; und vom Wasserverbrauch bei der Produktion von Fleisch fang ich gar nicht erst an.

        www.umwelt-im-unte...-und-umweltfolgen/

        Solange ein globales Umdenken und Handeln die Ernährungsgewohnheiten der 1-Weltländer und in Folge auch der Schwellenländer (besser ;)) betreffend nicht einsetzt, ist fast jedes verhungernde Kind auch ein ermordetes Kind.

        Doch, so einfach (traurig) ist die Welt.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Wir sind einer der größten Waffenlieferanten weltweit.



    Kriege verursachen Hungersnöte und viele Flüchtlinge.



    Aber die Arbeitsplätze, die Arbeitsplätze!!! Wie fühlt man sich so, wenn man die High-Tech-Waffen zusammenschraubt?

    Diese Rüstungsfirmen machen fette Profite und die Kosten für die Flüchtlinge begleicht der deutsche Steuerzahler.



    Beim Autoexport nach China läuft das ähnlich.



    Das ist das Merkel-System. Ich fürchte, es wird genauso weitergehen. Also Augen auf bei der Wahl!

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @17900 (Profil gelöscht):

      Deutscher Anteil an den weltweiten Waffenlieferungen beträgt etwa 5 %. Und die deutschen Waffen funktionieren nicht mal richtig. Die Gewehre treffen nicht, die Hubschrauber fliegen nicht, pazifistischer kann ein Waffenlieferant kaum sein.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @17900 (Profil gelöscht):

      Qualität nicht Quantität zählt wenn Deutschland Uboote an Israel exportiert gibt das DE einen großen Anteil aber für den Großteil der Konflikte sind chinesische und russische Sturmgewehre, etc. Relevant. Deutschland stellt Hochtechnologie Produkte her die sind viel zu teuer für die meisten Konflikte in der Welt.

      Wie heißt es bei Lord of War, Sturmgewehre sind die wirklichen Massenvernichtungswaffen und die kommen großteilig nicht aus Deutschland.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      "Das ist das Merkel-System."

      Sie wollen doch nicht wirklich Merkel, der hunderttausende Kriegsflüchtlinge ihre Aufnahme in DE zu verdanken haben für den syrischen Bürgerkrieg verantwortlich machen?

      Ich finde es schäbig wie Sie die Narrative verdrehen.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      stimmt ohne deutsche Waffen wäre die Welt total friedlich……



      Ohne deutsche Autos würde es keine anderen Autos in der Welt geben….



      Sobald Deutschland mit der Herstellung/Export eines Produktes aufhört stellen es alle anderen Länder auch nicht mehr her…..

      • 1G
        17900 (Profil gelöscht)
        @Sinulog:

        Ich bin der Letzte, der einer üblichen Selbstgeißelung huldigt.



        Aber dass wir die fünfgrößten Waffenexporteure sind, kann man nicht leugnen - reine Statistik.

        Aber es gibt natürlch Leute, die sind stolz auf einen Leopard II.

        "Sobald Deutschland mit der Herstellung/Export eines Produktes aufhört stellen es alle anderen Länder auch nicht mehr her…"



        Das ist ein zynischer Kommentar und leider Blödsinn!

        .

  • Nun, die wohl härtesten Ursachen sind ganz einfach zunehmende Armut und Überbevölkerung.

    Besonders schlimm ist die Lage auf dem Land, denn dort leben drei Viertel aller Hungernden. Fast alle produzieren selbst Nahrung. Als Kleinbäuer*innen bewirtschaften sie im Durchschnitt nur 1,6 Hektar, das entspricht etwa zwei Fußballfeldern. Immer weniger Weideflächen stehe für die Viehhaltung zur Verfügung. Indigene Bevölkerungsgruppen, die sich traditionell von Waldfrüchten und anderen Wildpflanzen ernähren, werden zunehmend von ihrem Land vertrieben.

    Afrika war 1960 bei etwa 320 Millionen Einwohnern, nun bei 1,3 Milliarden.

    Die Bevölkerung Afrikas wird sich in den nächsten Jahrzehnten noch einmal verdoppeln. Und dann? Nur 0,8 ha Land für eine Bauernfamilie? Zudem kommt der Klimawandel.

    Die Welthungerhilfe schreibt: "Alle dreizehn Sekunden stirbt ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger. 690 Millionen Menschen hungern, zwei Milliarden leiden an Mangelernährung.

    Im Jahr 2018 sind 5,3 Millionen Kinder noch vor ihrem fünften Geburtstag aufgrund von Unterernährung verstorben.

    Der WHI bewertet die Situation in Afrika in den Ländern Tschad, Timor-Leste, Madagaskar, Burundi, Zentralafrikanische Republik, Komoren, Demokratische Republik Kongo, Somalia, Südsudan, Syrien und Jemen als sehr ernst.

    Hervorragende Ansatzpunkte für die UN-erklärten Menschenrechte Familienplanung, Empfängnisverhütung und dadurch natürlich auch Frauenrechte lieferte die letzte Weltbevölkerungskonferenz in Nairobi:

    www.dw.com/de/welt...nrechte/a-51199126

    www.welthungerhilfe.de/hunger/

    dsw.org

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @shantivanille:

      Naja, ganz so einfach ist es nicht!



      Ich stimme zu, die Überbevölkerung ist Problem Nr. 1 - wird aber ständig ignoriert. Stattdessen ist der Klimawandel schuld.

      Kriege - auch mit deutschen Waffen - verursachen natürlich diese Hungersnöte.

      • @17900 (Profil gelöscht):

        Nahezu ganz Afrika leidet unter Hunger. Der Welthungerindex zeigt, dass dort die Länder mit den weltweit gravierendsten Problemen sind. www.welthungerhilf.../welthunger-index/

        Ich kann nicht nachvollziehen, dass ihre Kriegsthese als Hauptverursacher für Hunger da irgendwie greift.

        Hunger existiert dort seit Jahrzehnten, Kriege, ja die gibt es dort auch, aber nich im kontinentalen Ausmaß und auch nicht als Dauerkrieg über Jahrzehnte.

        Krieg fälschlicherweise als Hauptverursacher hinzustellen verdeckt die wirklichen Ursachen für Hunger.

        Mit der These kann man natürlich sehr fein seinen Pazifismus in den Vordergrund stellen, die Hungernden hielt diese Sackgasse aber nicht weiter.

        • 1G
          17900 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Ich kann nicht nachvollziehen, dass ihre Kriegsthese als Hauptverursacher für Hunger da irgendwie greift.

          Tja, das tut mir aufrichtig leid, dass Sie das nicht nachvollziehen können. Außerdem habe ich gar nicht von "Hauptverursacher" gesprochen. Das haben sie einfach mal so dazugedichtet.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    "Als Ursache für den weltweiten Anstieg sieht Oxfam eine Mischung aus Konflikten, der Coronavirus-Pandemie und dem Klimawandel. "

    Und Ursache dafür ist eine Verdoppelung der Weltbevölkerung in meiner Lebenszeit, ohne weiteren Technologiesprung.



    Voheriger Technologiesprung war die Ammoniak-Synthese:

    "Vor gerade 100 Jahren gelang es den deutschen Wissenschaftlern Fritz Haber und Carl Bosch, den Stickstoff der Luft für die Synthese von Ammoniak zu nutzen. Ohne dieses Haber-Bosch-Verfahren wäre das rasante Bevölkerungswachstum von damals 1,7 auf heute 7,2 Milliarden Menschen nicht vorstellbar. „Geschätzt stammt jedes zweite Stickstoff-Atom in unserem Körper aus dem Haber-Bosch-Prozess“"

    www.wissenschaft-a...1771015589620.html

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Dann sind ja Fritz Haber und Carl Bosch schuld am Klimawandel!!

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @PS007:

        Kann man so sehen. Aber auf der anderen Seite hat die Ammoniaksynthese auch viele Menschenleben gekostet, durch die billige Herstellung von Sprengstoff. Und Fritz Haber war Vater des Gaskrieges.