Zukunft des Öko-Handys ist unklar: Fairphone ausverkauft
Es gibt zwar noch überholte Exemplare des Fairphones, doch die neuen sind ausverkauft. Wann das nächste Modell auf den Markt kommt, ist offen.
Über 170.000 Stück wurden von Modell 1 und 2 seit 2013 insgesamt verkauft. Das sind nur Spurenelemente im Vergleich zum Gesamtmarkt. Apple, Samsung, Huawei und die anderen Konzerne bringen jedes Jahr Hunderte Millionen Geräte unter die Leute. Aber immerhin: Fairphone achtete darauf, dass die Beschäftigten in den chinesischen Fabriken etwas bessere Arbeitsbedingungen vorfanden als üblich. Einige Rohstoffe wie beispielsweise Wolfram kaufte man aus afrikanischen Minen, die nicht in Bürgerkriege verwickelt waren.
Außerdem lassen sich beim Fairphone 2 manche Teile leicht herausnehmen und ersetzen, etwa der Akku, der Bildschirm und die Kamera. Das erhöht die Lebensdauer, ebenfalls ein Beitrag zur Nachhaltigkeit. So liefert Fairphone auch weiterhin Ersatzteile. Zudem kann man gebrauchte, generalüberholte Geräte im Webshop bestellen. Ob die Firma allerdings bald eine neue Version 8 des Betriebssystems Android zur Verfügung stellen kann, weiß sie nicht.
Nach etwa vier Jahren habe man die Produktion des Fairphone 2 einstellen müssen, weil die technische Fortentwicklung während der laufenden Fertigung zu kompliziert geworden sei. Was das genau bedeutet, wollte die Firma nicht mitteilen. Ebenso wenig, wie es jetzt weitergeht. Es heißt, man bereite sich „auf die nächsten großen Schritte vor“ und konzentriere sich „auf die Entwicklung eines neuen Produkts“. Rund zehn Millionen Euro Kapital aus Crowdfunding und von Investoren seien vorhanden, sagt die Firma.
Shift produziert nachhaltige Alternative
Utopia.de, eine Internetseite für nachhaltigen Konsum, empfiehlt als Alternative die Geräte der kleinen hessischen Firma Shift. Auch diese sind teilweise modular aufgebaut, sodass die NutzerInnen Teile austauschen können. Laut Utopia setzt sich Shift „für gute Löhne und faire Arbeitsbedingungen“ ein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Bis Freitag war er einer von uns
Elon Musk und die AfD
Die Welt zerstören und dann ab auf den Mars
Magdeburg nach dem Anschlag
Atempause und stilles Gedenken
Biden hebt 37 Todesurteile auf
In Haftstrafen umgewandelt
Jahresrückblick Erderhitzung
Das Klima-Jahr in zehn Punkten
Analyse der US-Wahl
Illiberalismus zeigt sein autoritäres Gesicht