: Zucchini frei Haus
■ Gemüsekiste im Abo von vielen VerbraucherInnen geschätzt
Das Angebot bei Gemüsehändlerin Gisela Teich ist reichlich: Grüne Salate, Zucchini und Kräuter gibt es genauso wie Kartoffeln, Möhren und Kirschen. Und alles aus ökologischem Anbau sowie frei Haus. Die Gemüsekiste im Abonnement gewinnt immer mehr Freunde. Vor allem in Hamburg, zunehmend aber auch in Schleswig-Holstein lassen sich umweltbewusste Verbraucher die Bio-Ware einmal wöchentlich an die Wohnungstür liefern.
Für die Produzenten macht dieser neue Vertriebsweg Sinn: „Viele Bio-Bauern haben Schwierigkeiten, ihre Produkte zu vermarkten“, sagt Gunnar Söth aus Ahrenviöl (Kreis Nordfriesland), dessen Gemüse Gisela Teich auf diese Weise an den Mann und die Frau bringt. Mit dieser Partnerschaft erschließt sich Söth einen zweiten Vermarktungsweg neben dem über Hamburger Wochenmärkte.
Für umweltbewusste Verbraucher dagegen entfällt die Suche nach frischer Bio-Ware und das Schleppen schwerer Taschen. Das Gemüse kommt direkt ins Haus. Die Bio-Kisten-Lieferanten sind dabei das Bindeglied. Meist arbeiten sie als selbstständige Unternehmer, wie Gisela Teich es tutoder auch Karl Holz aus Hollingstedt (Kreis Schleswig-Flensburg).
Holz ist im Norden Pionier in Sachen Gemüse-Abo. Der gebürtige Hamburger war nach eigenen Angaben der erste, der Hamburger Haushalte mit Bio-Gemüse aus Schleswig-Holstein belieferte und machte damit aus einer Not eineTugend. Die Not war die schlechte Erwerbslage in seiner Wahlheimat, dem ländlichen Schleswig-Holstein, die Tugend seine Ortskenntnisse in Hamburg, erworben durch langjährigen Dienst als Taxifahrer.
Beides zusammen ließ vor nun bald zehn Jahren die Idee mit dem Lieferservice wachsen. Heute ist „Charly“ eine Institution in vielen Hamburger Haushalten. Als Partner der Vermarktungsgemeinschaft „Lebendiges Land“, einer Gemeinschaft von Bio-Höfen im Norden, beliefert er mehr als 100 Kunden in der Hansestadt.
Die Bio-Kiste sei ein „optimaler Weg der regionalen Vermarktung“, sagt Holz. Vor allem im Winter stockt er sein Angebot mit Zukäufen über den Naturkostgroßhandel auf. Auch Gunnar Söth kommt ganz ohne solche Ergänzungen nicht aus, wobei er oft auf die Produkte von Kollegen aus der Region zurückgreift.
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