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Ziehen am DNS-Strang

Die Forschungsministerin ist für Gentests bei Eizellen im Reagenzglas. Der Streit spitzt sich weiter zu

MANNHEIM ap ■ Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn hat sich erneut für eine gentechnische Untersuchung künstlich befruchteter Eizellen vor der Einpflanzung in den Mutterleib ausgesprochen. Sie wolle aber der Entscheidung der Ethikkommission des Bundestages über die Rechtmäßigkeit der so genannten Präimplantationsdiagnostik (PID) nicht vorgreifen, sagte die SPD-Politikerin der Zeitung Mannheimer Morgen.

Die Bundesärztekammer hatte sich schon vor einem dreiviertel Jahr in einem Entwurf dafür ausgesprochen, das Verfahren begrenzt zu erlauben. Nur solche „genetisch belasteten“ Paare sollen demnach von dem Diagnoseverfahren profitieren, deren Nachkommen ein besonders hohes Risiko haben

Der Ärztinnenbund lehnt dagegen die Einführung der PID entschieden ab. Er warnt vor einem ethischen Dammbruch. Tatsächlich sei zu befürchten, dass die PID nach ihrer Einführung auch auf weniger schwer wiegende Krankheiten und andere genetische Merkmale ausgeweitet würde.

Zu den schärfsten Kritikern der PID zählt auch der Chef des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery. Er warnt, die Einführung dieser Diagnosemethode würde einer genetischen Selektion die Tür öffnen.

Unklar ist bislang noch, ob dieser Diagnosemethode in Deutschland tatsächlich das Embryonenschutzgesetz im Wege steht. Bulmahn sieht keine Notwendigkeit für eine Gesetzesänderung, um die PID anzuwenden.

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