Zentralafrikanische Republik: Marshall-Plan und Sondertribunal

„Wir brauchen alles“: Die Übergangsregierung der Zentralafrikanischen Republik fordert mehr internationales Engagement für ihr Land.

„Ein Drama, das sich der Vorstellung entzieht“: Massengrab auf einem Militärgelände in Bangui. Bild: dpa

BERLIN taz | Die Übergangsregierung der Zentralafrikanischen Republik hat ein deutlich stärkeres internationales Engagements für ihr von Bürgerkrieg und Massenvertreibungen zerrissenes Land gefordert. Ein Marshall-Plan sei nötig, um das Land zu retten und zu vermeiden, dass sich die Instabilität ausbreite, erklärte Justizministerin Isabelle Gaudedeuille vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf.

„Die Zentralafrikanische Republik durchlebt einen der schwierigsten Momente ihrer Geschichte“, erklärte die seit Januar amtierende Ministerin. Es herrsche „ein humanitäres Drama, das sich der Vorstellung entzieht: Die Vertriebenen haben nicht einmal das Existenzminimum.“

Dringend sei der Aufbau funktionierender Verwaltung und Sicherheitskräfte, dazu ein Sondertribunal, um „die scheußlichen Verbrechen“ der letzten Monate zu richten. „Wir brauchen alles, am besten einen Marshall-Plan“, so die Ministerin.

In der Zentralafrikanischen Republik ist nach UN-Angaben über die Hälfte der 4,6 Millionen Einwohner auf humanitäre Nothilfe angewiesen. Nach Übergriffen muslimischer Seleka-Rebellen, die bis Anfang dieses Jahres regierten, haben christliche Anti-Balaka-Milizen Tausende Muslime getötet.

Von 250.000 Angehörigen muslimischer Ethnien sind nach UN-Schätzung 80 Prozent vertrieben worden. Französische und afrikanische Eingreiftruppen haben die Gewalt bsiher nicht wirksam eingedämmt.

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