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Zehntausende demonstrieren in MexikoProtest gegen „korrupten Kandidaten“

Mehr als 90.000 Menschen gehen in Mexiko gegen Peña Nieto auf die Straße. Die Demonstranten werfen dem Favoriten auf das Präsidentschaftsamt Korruption vor.

"Yo soy 132": Slogan der mexikanischen Studentenbewegung, Mexiko-City am 10. Juni. Bild: dapd

GUADALAJARA afp | Drei Wochen vor der mexikanischen Präsidentschaftswahl haben zehntausende hauptsächlich junge Menschen gegen den Favoriten Enrique Peña Nieto demonstriert. Allein in Mexiko-Stadt gingen am Sonntag mehr als 90.000 Menschen auf die Straße.

Proteste wurden auch aus mindestens fünf weiteren Städten gemeldet. Die Demonstranten beschuldigen den 45-jährigen Kandidaten der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) der Korruption und werfen den mexikanischen Medien vor, eine Kampagne für Peña Nieto zu betreiben.

Die PRI hatte in Mexiko bis zum Jahr 2000 sieben Jahrzehnte lang die Macht inne, bevor sie von der konservativen PAN abgelöst wurde. In Mexiko werden am 1. Juli der Staatschef und ein neues Parlament gewählt. Peña Nieto liegt den Umfragen zufolge mit mehr als 43 Prozent deutlich vor den anderen Kandidaten.

Andrés Manuel López Obrador von der linken Partei der Demokratischen Revolution PRD kommt demnach auf rund 29 Prozent, die Kandidatin der Regierungspartei PAN, Josefina Vázquez Mota, auf etwa 25 Prozent. Der seit 2006 amtierende Präsident Felipe Calderón von der PAN darf nicht wieder antreten.

Am Sonntag stellten sich die Kandidaten einer möglicherweise entscheidenden Fernsehdebatte. Peña Nieto und López Obrador versprachen, die Armut im Land zu bekämpfen, das Wachstum anzukurbeln und Mexiko zu einem der führenden Staaten Lateinamerikas zu machen.

Vázquez Mota warf vor allem López Obrador vor, mit falschen Zahlen und Versprechungen zu operieren. Sie erinnerte die demonstrierenden Studenten daran, dass sie derzeit ohne „Furcht vor einem autoritären Präsidenten“ auf die Straße gehen könnten.

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1 Kommentar

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  • TF
    Thomas Fliederlocher

    Frau Vázquez Mota war unter Fox und Calderón erst Sozial-, dann Bildungsministerin. Sie hat also die katastrophalen Zustände - mehr als die Hälfte der mexikanischen Familien leben von etwa 6€ am Tag, bei Einzelhandelspreisen wie in Europa, mehrere Millionen Jugendliche sind ohne Schulabschluss und arbeitslos, ohne jede Perspektive, junge Akademiker haben kaum Chancen auf einen Job-, direkt mitzuverantworten. Deswegen ist auch alles, was sie kann, diffamieren und mit Schlamm schmeißen.