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Zaire: UNHCR verärgert

■ UNO wirft Rebellen vor, die Flüchtlingsrückführung zu behindern

Genf (AP/AFP/taz) – Zwischen den zairischen Rebellen der „Allianz demokratischer Kräfte für die Befreiung von Kongo/Ex-Zaire“ (AFDL) und dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat sich gestern ein Streit entwickelt. Es geht um das Schicksal von mehreren hunderttausend ruandischen Hutu- Flüchtlingen in der Region Kisangani. Am Montag hatten die Rebellen das Lager Lula bei Kisangani mit 20.000 Insassen geräumt und die Flüchtlinge zurück ins 120 Kilometer südlich gelegene Ubundu geschickt, von wo sie zuvor gekommen waren. In dem geräumten Lager Lula befanden sich gestern laut UNHCR noch 700 Kranke und Sterbende. Entlang der Bahnstrecke nach Ubundu lägen Hunderte Leichen. Hunderttausende ruandische Hutu seien an dieser Strecke in beide Richtungen unterwegs.

Bei den Flüchtlingen handelt es sich um den letzten Rest der 1994 nach Zaire geflohenen ruandischen Hutu. Die meisten von ihnen kehrten letztes Jahr nach Ruanda zurück, während das UNHCR in Zusammenarbeit mit der AFDL bis heute Rückführungen versprengter Flüchtlingsgruppen durchführt. Eine Minderheit der Flüchtlinge blieb unter Kontrolle bewaffneter Milizionäre in Zaire und floh vor den Rebellen Richtung Westen. Viele von diesen fanden sich nach der Einnahme Kisanganis durch die AFDL im März im Rebellengebiet wieder. Die AFDL will nun in Ubundu einen Sammelpunkt einrichten, von dem aus sie nach Ruanda zurückgebracht werden können. Das UNHCR will sie aber lieber über Kisangani statt über Ubundu transportieren. Falls dies nicht gelinge, werde es viele Tote geben.

Unterdessen machten sich 30.000 Hutu-Flüchtlinge aus der Region Masisi westlich vom ostzairischen Goma auf den Weg Richtung Ruanda. Die Region Masisi ist zwar unter AFDL-Kontrolle, jedoch zugleich weiterhin Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen Milizen verschiedener Volksgruppen. D.J.

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