: Zahnpasta-Marathon
■ Dieter Baumann hat sich für Hamburger 42-Kilometer-Strecke angemeldet
Dieter Baumann hat sich termingerecht für den Hamburg-Marathon am 22. April angemeldet. Einen entsprechenden Bericht der Welt bestätigte gestern der Hamburger Leichtathletik-Verband (HLV). Nach Ablauf der Meldefrist am 28. März hatte HLV-Geschäftsführer Wolfram Götz zunächst erklärt, der dopinggesperrte 5000-Meter-Läufer sei nicht gemeldet. Später musste er jedoch einräumen, dass Baumanns Anmeldung wenige Stunden vor Ablauf der Frist per E-Mail eingegangen ist.
Im Streit um sein Startrecht war der Olympiasieger von 1992 zunächst beim Landesgericht Darmstadt unterlegen, hatte dagegen jedoch Berufung beim Oberlandesgericht Frankfurt eingelegt. Über die Berufung soll am 18. April entschieden werden.
Bei der Vorstellung des 16. Hamburg-Marathons durch den HLV und den Hauptsponsor „Hansaplast“ betonte gestern Vormittag HLV-Präsident Erwin Rixen, dass Baumann bisher nur eine vorläufige Startberechtigung erhalten habe und nach derzeitigem Rechtsstand gesperrt sei. Auf die Frage, ob Baumann bei einem positiven Bescheid des OLG Frankfurt, ungeachtet der Haltung des Weltverbandes IAAF an den Start gehen dürfe, wollte Rixen sich nicht festlegen lassen.
Über das OLG Frankfurt hatte Baumann bereits seine Teilnahme an den Deutschen Hallen-Meisterschaften Ende Februar erstritten. Damals hatte der IAAF acht seiner Gegner gesperrt. Es war daher die Sorge aufgekommen, Profi-Sportler und andere ambitionierte Läufer könnten bei einer Teilnahme Baumanns auf ihren Start beim Hamburg-Marathon verzichten. „Wir wissen natürlich nicht, wie die anderen Läufer reagieren, wenn Baumann starten würde“, erklärte Rixen. Baumanns Anwalt Michael lehner glaubt nicht an Sanktionen durch den Weltverband. „Die IAAF ist schlauer geworden. So eine Sperre gegen andere Läufer wird es nicht noch einmal geben.“ DLV-Präsident Clemens Prokop ist dagegen skeptisch: „Der Weltverband ist nicht zimperlich.“ nw
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