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Zählaktion zu heimischen WintervögelnAlle Meisen melden

Der Naturschutzbund ruft alle Hobby-Ornitholog:innen zur alljährlichen Vogelzählung. Im Fokus: die Meise, wie der Mensch derzeit pandemiegebeutelt.

Gebeutelte Art: Eine Blaumeise im Winter Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Im Hinterhof meines Wohnhauses steht ein einsamer Baum, auf welchem ich kürzlich ein Vogelnest entdeckt habe. Ein Lebenszeichen, inmitten der leblosen, grau-matschigen Betonwelt eines Berliner Winters. Doch dieser Anschein der Leblosigkeit trügt, wie die Aktion „Stunde der Wintervögel“ des Naturschutzbundes (Nabu) beweisen soll, die am heutigen Freitag und noch bis Sonntag bereits zum elften Mal durchgeführt wird.

Dabei werden deutschlandweit die im Winter zurückbleibenden Vögel erfasst. Ziel ist eine „detaillierte Momentaufnahme der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern“, so der Nabu, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie man die heimische Vogelwelt besser schützen kann.

Laut Nabu ist man als freiwillige Vogelzähler:in dann Teil von „Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion“, jeder kann teilnehmen, egal ob Laie oder Ornitholog:in. Und die Aktion ist beliebt: 2020 beobachteten 3.700 Berliner Vogelfreunde über 82.000 Vögel.

Zählhilfe für Stadtkinder

Von einem ruhigen Beobachtungsort wird dabei die jeweils höchste Anzahl notiert, die innerhalb einer Stunde von einer Vogelart gleichzeitig zu erspähen ist. Hierfür müssen die verschiedenen Vogelarten natürlich auch erkannt werden, was für so manches Stadtkind sicher gar nicht so einfach ist. Auf der Nabu-Webseite finden die deshalb eine Zählhilfe, praktischerweise auch mit Bildern. Auf der Webseite können auch die Ergebnisse der Zählungen eingereicht werden – bis zum 18. Januar.

In der Auswertung wird dieses Jahr der Blaumeise besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Denn der Mensch ist nicht das einzige Tier, das sich mit Krankheiten herumplagt: Tausende Meisen fielen vergangenes Frühjahr einer Epidemie zum Opfer, was sich auch in der letzten Zählung des Nabu bemerkbar machte. Da interessiert nun, ob der Effekt anhält.

Apropos Krankheiten: Die Naturschützer:innen erwarten dieses Jahr „eine außergewöhnliche Beteiligung an der Aktion“, sagt Vogelschutzexperte Lars Lachmann. Denn die verringerte Mobilität der Menschen führe dazu, „dass die Natur vor der Haustür für viele Menschen wichtiger wird“. Sorgen bereitet Lachmann, dass auch der Klimawandel beobachtbar ist. Beispiel Kraniche: Überwinterten vor zehn Jahren noch wenige Hundert Tiere in Deutschland, so seien es heute fast 10.000 Kraniche, sagt Lachmann.

Und wer sitzt da in dem Baum vor meinem Fenster? Ich werde es versuchen, am Wochenende herauszufinden.

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1 Kommentar

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  • Die Piepmätze im Garten werden regelmäßig gefüttert.



    Und das ist gut so. Zwei Dutzend Gäste tagsüber sind normal.



    Amseln, Meisen, Spatzen.



    Aber mit dem Zählen für den BUND bin ich zurückhaltend.Mit diesen regionalen Repräsentanten machte man sehr schlechte Erfahrungen.



    Das große Scheitern eines lange geplanten Windradprojektes war das Ergebnis von BUND-Bemühungen.