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Wo die NPD in Niedersachsen noch Fans hatKreuze ganz rechts

Foto: Jungsfoto: dpa

Die NPD hat ihre Alleinstellungsmerkmale verloren. So zumindest sahen es wohl die Wähler, die bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern von der ältesten rechtsextremen Partei Deutschlands zur AfD überliefen.

Bei der niedersächsischen Kommunalwahl erlitt die Partei erneut starke Verluste – gewann aber immerhin noch 17 Mandate. Bei der vergangenen Wahl im Jahr 2011 hatte die NPD noch 21 Mandate erhalten.

Trotzdem gibt sich der Landesverband um Ulrich Eigenfels dankbar: „Vielen Dank an alle heimattreuen Wähler für das in uns gesetzte Vertrauen. Wir halten Wort“, heißt es auf der Facebookseite.

Zum 11. September gelangen der NPD 30 Wahlantritte in dem Flächenbundesland mit 81 Kandidaten. 12.935 Wähler machten am Wahltag landesweit ihr Kreuz bei der NPD, das sind 0,1 Prozent. 2011 konnten die NPD noch 0,2 Prozent der Niedersachsen überzeugen. Mehr als 10.000 Wähler verlor die Partei nun. Mandate bekam die Partei etwa in Harsefeld, Handorf, Bardowick, Hamberg oder Bremervörde. Das beste NPD-Ergebnis erzielte Adolf Preuß mit 1,6 Prozent im Landkreis Helmstedt.

In der Region ist die NPD mit den Brüdern Adolf und Friedrich Preuß seit Jahrzehnten fest in den Kommunalparlamenten verankert. Sie ziehen in Kreis- und Stadtparlament von Helmstedt, sowie in den Ortsrat Emmerstedt, den Samtgemeinderat Süpplingen und den von Nord Elm ein. Schon seit 1968 sitzt Adolf Preuß mit kurzen Unterbrechungen in Süpplingen im Rat. Er dürfte der langjährigste Kommunalvertreter der NPD sein.

Andreas Speit

arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland.

Die Brüder wissen genau, welche Themen sie in der Öffentlichkeit besser nicht ansprechen: Adolf Hitler, zum Beispiel, denn da habe ja „jeder eine andere Meinung“, sagte Adolf Preuß. Und dessen Bruder erklärte einst in einem Interview: „Zu Auschwitz sagen wir nichts, weil wir uns sonst strafbar machen würden.“

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