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Wo die AfD wieder abziehen mussStudenten stören Vortrag

Mit lautem Protest haben rund 350 Studenten der Leuphana Universität Lüneburg dafür gesorgt, dass die Alternative für Deutschland (AfD) ihre Veranstaltung in der Uni abbrechen musste. Dort wollte der Europaabgeordnete der AfD, Marcus Pretzell, unter dem Titel „Quo Vadis europäische Bürgerrechte?“ referieren. Unrein gesprochen bedeutet das: Wie soll es weitergehen mit den Bürgerrechten?

Anfang November hatte der Jurist als Reaktion auf die ankommenden Flüchtlinge erklärt: „Die Verteidigung der deutschen Grenze mit Waffengewalt als Ultima Ratio ist eine Selbstverständlichkeit.“

Vor Beginn der Veranstaltung kam es zu Rangeleien, als die Polizei etwa 20 AfD-Interessierte in den Hörsaal eskortierte. Kaum begann das Programm, störten Studenten den Vortrag, indem sie mit Händen gegen die Scheiben des Saales klopften. Nach einer Viertelstunde brach die AfD die Veranstaltung ab.

Der Vorsitzende des Lüneburger Stadtverbandes der AfD, Gunter Runkel, sagte dem NDR: „Ich kann nicht erkennen, dass der Auftritt Pretzells provokant sein könnte.“ Olaf Mayer von der Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen sieht das anders. „Die Äußerungen von Pretzell stellen eine geistige Brandstiftung dar“, sagt er.

Die Nutzung des Hörsaals hatte die AfD gegen die Universitätsleitung vor dem Lüneburger Verwaltungsgerichtes erstritten. Die Leitung hatte zwar zunächst die Raumvergabe wegen der rechtlichen Gleichbehandlung aller Parteien zugelassen. Mit dem sich anbahnenden Protest schwenkte der Senat aber um, bat erst die AfD sich neue Räume zu suchen und hob dann den Nutzungsvertrag auf, da eine „Störungen des Universitätsbetriebes zu erwarten“ sei. Die Uni rief auch zu „friedlichen Protestaktionen“ auf.

Andreas Speit

arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland

Die AfD Niedersachsen ist über den Abbruch empört. Das sei ein „Misserfolg für Meinungsfreiheit und Demokratie“.

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