Wintereinbruch in Süddeutschland: Bald zieht der Schnee nach NRW
Während der Flug- und Autoverkehr in München wieder anläuft, bringen die aufziehenden Wolken den Schnee nach Nordrhein-Westfalen und Norddeutschland.
Am Flughafen gab es auch am Sonntag weiterhin Einschränkungen: Einem Sprecher zufolge wurden rund 560 von etwa 880 geplanten Flügen gestrichen. Passagiere wurden gebeten, sich vor Reiseantritt über den Status ihres Fluges zu informieren. Am Samstagmorgen war der Flugbetrieb vorübergehend eingestellt worden. Dies wirkte sich auf Starts und Landungen weiterer Flughäfen aus.
Im Bahnverkehr in Süddeutschland müssten Reisende einer Sprecherin zufolge bis Montag mit massiven Einschränkungen rechnen. Am Hauptbahnhof in München stand der Verkehr am Sonntagmorgen weiterhin still. Die Sperre sollte bis mindestens 10.00 Uhr dauern. Die Bahn wollte den Verkehr baldmöglichst anrollen lassen. Dies werde zunächst nur auf vereinzelten Strecken und mit reduziertem Angebot möglich sein. Ab wann, war noch unklar. Es sollten Kontrollflüge mit Helikoptern entlang der Strecken abgewartet werden, diese seien auf Tageslicht angewiesen, sagte die Sprecherin.
Auf den Straßen in Südbayern normalisierte sich in der Nacht zu Sonntag der Verkehr. Die Behörden meldeten nur kleinere Unfälle. „Es stürzen immer noch ein paar Bäume um, aber da gab es nur Unfälle mit Blechschäden“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Auch in Niederbayern war das Unfallgeschehen einem Sprecher zufolge für die „Jahreszeit typisch“. Ähnlich ruhig auf den Straßen verlief die Nacht laut Polizei im nördlichen Oberbayern und Schwaben.
Fuß- und Basketballspiele fallen aus
Auch den Sport erreichte der Wintereinbruch: Nach dem abgesagten Fußballspiel zwischen dem FC Bayern und Union Berlin ist auch die für Sonntag geplante Basketballpartie der Münchner gegen Alba Berlin abgesagt worden. „Grund für die Verlegung ist der heftige Wintereinbruch in München und Umgebung, der es der Gästemannschaft unmöglich macht, am Vortag des Spiels nach Berlin zu reisen“, teilten die Berliner am Samstagabend mit. Die Entscheidung habe die Basketball-Bundesliga in Abstimmung mit beiden Clubs getroffen. Wann das Duell der Dauerrivalen nachgeholt wird, ist noch offen.
In Teilen Österreichs und der Schweiz herrscht nach ergiebigem Schneefall die zweithöchste Lawinenwarnstufe. In den Hochlagen der Bundesländer Tirol und Vorarlberg sei die Warnstufe 4 ausgerufen worden, teilten die Behörden am Samstag mit. In der Schweiz sei in Graubünden und im Wallis die Lawinengefahr im hochalpinen Gelände groß, teilte das Institut für Schnee- und Lawinenforschung mit.
In Tirol in Österreich gab es nicht nur auf der Straße Probleme, sondern auch im Bahnverkehr. Zudem fiel mancherorts der Strom aus, weil Bäume auf die Leitungen stürzten. Der Verkehrsclub ÖAMTC berichtete vor allem an der Alpennordseite und am Alpenostrand von tief winterlichen Fahrbahnverhältnissen. Viele Hauptverbindungen waren am Samstag nur schwer passierbar, es kam immer wieder zu Staus und Unfällen. Auch Autobahnen waren betroffen.
In der Nacht zum Samstag waren in der Schweiz und Westösterreich im Gebirge vielerorts rund 50 Zentimeter Schnee gefallen.
Schnee kommt nach Norddeutschland
Weiterer Neuschnee soll in weiten Teilen von Bayern am Sonntag zunächst ausbleiben. Lediglich im östlichen Mittelgebirge und an den Alpen werden mehrere Zentimeter Neuschnee erwartet. Die Meteorologen rechnen mit Tiefstwerten von minus 6 bis minus 9 Grad. Südlich der Donau könnten die Temperaturen gebietsweise bei minus 10 bis minus 15 Grad liegen. Auch am Montag und Dienstag bleibt es weiter kalt, Schnee soll dann aber weiter nur vereinzelt fallen.
In einigen Teilen Deutschlands sieht es in den kommenden Tagen ähnlich aus. In Niedersachsen, an der Nordseeküste und zwischen dem Erzgebirge und dem Harz wird am Sonntag gelegentlich etwas Schneefall erwartet. Am Montag soll es dort zunehmend in Regen übergehen. Trocken bleiben soll es dagegen von Berlin bis Südbayern. In den kommenden Tagen müssen sich die Menschen in Nordrhein-Westfalen auf weiterhin niedrige Temperaturen und auch Schnee einstellen. Am Sonntag sei der Himmel zunächst wechselnd bewölkt, schrieb der Deutsche Wetterdienst (DWD). In Ostwestfalen sowie im Rothaargebirge schneie es bereits am Vormittag ein wenig. Ansonsten könne es örtlich durch gefrierende Nässe glatt werden.
Ab dem späten Nachmittag bringen dann von Westen aufziehende Wolken laut DWD schließlich ganz Nordrhein-Westfalen Schnee. Die Höchsttemperaturen liegen demnach bei 1 Grad im Osten des Bundeslandes und 4 Grad im Westen; im höheren Bergland kommt es derweil bei minus 2 Grad zu leichtem Dauerfrost. Dazu wehe ein schwacher bis mäßiger Wind, schrieb der DWD, in einigen Gebieten könne es starke Böen geben.
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