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Werkstatt der Kulturen sagt Ausstellung abEine Frage der Zusammenarbeit

Eine Ausstellung in der Neuköllner Werkstatt der Kulturen sollte die globalen Auswirkungen der Nazizeit und des Kriegs darstellen. Doch das Haus lehnt die Schau ab.

Hitler begründet in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939 den Angriff auf Polen Bild: dpa

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7 Kommentare

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  • G
    gallup

    Es ist offensichtlich, dass Auftraggeberin (WdK) und AusstellungsmacherInnen (avricavenir) zwei völlig unterschiedliche Projekte im Kopf hatten: Einmal die erwähnte "Hommage" und einmal eine umfassende Darstellung bisher in Deutschland öffentlich kaum bekannter Aspekte des Zweiten Weltkriegs. Es wirft kein gutes Licht auf die Auftraggeberin, wenn sie selber sagt, von dieser Differenz bis kurz vor Eröffnung der Ausstellung nichts gewusst zu haben und meint, sie per "Hausrecht" lösen zu können/müssen. Bei solchen erheblichen Differenzen liegt der Hund doch offensichtlich schon viel eher begraben.

    Traurig ist, dass niemand mehr sehen mag, dass beide Perspektiven ihre Berechtigung haben - die Hommage ebenso wie die kritische Gesamtdarstellung. Letztere pauschal als Rassismus zu brandmarken ist einfach nur borniert. Warum sollte es rassistisch sein, politisch-ideologischen Einstellungen von Nicht-Weißen ernst zu nehmen und ggf. zu kritisieren? Das hat doch nichts mit einer Darstellung als „bestalische Wilde“ zu tun! Unverständlich ist mir auch, warum die bloße Erwähnung des Kollaborationsaspekts aus Sicht der WdK die gesamte Ausstellung "entwertet" - der Schwerpunkt der Ausstellung liegt doch eindeutig auf den nicht-weißen Helden und Opfern des Zweiten Weltkriegs. Von der immer wieder behaupteten Gleichsetzung von Helden, Opfern und Kollaborateuren kann also gar keine Rede sein. Ich würde ja im Zweifelsfall empfehlen, die Ausstellung einfach erst mal anzuschauen :)

  • H
    henma

    Ich finde es beschämend, wie hier Worte im Mund verdreht werden und Interpretationen aus Halbwissen heraus folgen, die sich nicht mehr im Geringsten auf das beziehen, was Frau Ebéné der Presse gesagt hat. Es geht weder um Zensur, noch um die Schonung der arabischen Befindlichkeiten.

     

    Wenn einer die WdK im letzten Jahr zu mehr Profil und mit großartigen Initiativen zur Völkerverständigung gebracht hat, dann wohl Philippa Ebéné.

     

    In welcher Gesellschaft lebe ich bloß???

     

    Eine Nachbarin der WdK!

  • P
    patriest

    Der Sachverhalt ist doch dieser: da stösst ein ambitionierter Austellungsmacher namens Rössel auf Widerstand und muß sich und seinem Umfeld auch garnicht mehr erst vermitteln, WAS die Kritik an seiner Darstellung rechtfertigt, bzw. NICHT rechtfertigt.

    An seiner eigenen Umsetzung kann es ja wohl seiner Meinung nach, nicht gelegen haben. Dieser Herr jedenfalls, scheint ja von seiner eigenen Unfehlbarkeit derartig beseelt zu sein, dass sich eine solche Frage für ihn gar nicht zu stellen scheint.

     

    Besagter Herr Rössel verleiht seinem beruflichen Ansinnen und Ehrgeiz - der unerwartererweise auf Widerstand stößt - einfach nur die entsprechende Dynamik indem er - und das zieht ja immer - die WdK, des ANTISEMITISMUS bezichtigt und genau diesen Vorwurf einfach mal so in die Umlaufbahn schickt.

     

    Was passiert daraufhin? die fix und fertige verpackte deutsche Empörung über eine solche Ungehörigkeit wird publik gemacht und kommt zur vollen Entfaltung, mit all seinen emotionalen Befindlichkeiten.

     

    Schalte daraufhin noch ein oder zwei Presseorgane mit ein und die von dir gewünschte Empörung nimmt seinen Lauf.

    Ich stelle mir das wie folgt vor: besagter Herr Rössel muß sich jetzt nur noch zurücklehnen und dem Treiben zusehen, dass er da entfacht hat.

     

    Sehr billig, aber leider auch sehr durchschaubar im Deutschland des Jahres 2009.

     

    Es ist traurig zu sehen dass da jemand für seinen beruflichen Ehrgeiz, dem - aus welchen Gründen auch immer, bzw. aufgrund von Umständen, die wir nicht wirklich kennen - Einhalt geboten wurde, ausgerechnet die millionenfachen, jüdischen Opfer der Shoa für seine Zwecke instrumentalisiert.

    Vielleicht sind es ganz profane Gründe, die mglw. sogar aus einem handwerklichen Begrenztheit des Herrn Rössel resultieren.

    In einer Phase in der niemand die genauen Hintergründe dieser Ablehung wirklich kennt, bzw. benennen kann, finde ich die Haltung des Herrn Rössel zutiefst arrogant und heuchlerisch.

     

    Es wäre zu wünschen dass sich die Leitung der Werkstatt der Kulturen, die sich - im Gegensatz dazu, wie es hier dargestellt wird - IMMER für den friedvollen Umgang zwischen Juden und Arabern eingesetzt hat, schon bald zum Sachverhalt äussert.

     

    Ich habe keinen Zweifel daran, dass dies schon bald der Fall sein wird und der allgemeinen Aufklärung dienen wird.

    Fernab von jeglicher unangemessenen Polemik, die besagter Austellungsmacher, aufgrund offensichtlicher persönlicher, ehrgeiziger Interessen, zum Schaden der vielerorts schon vorhandenen, und von der WdK IMMER unterstützten jüdisch, arabischen Aussöhnung, hier losgetreten hat.

  • RS
    Roland Stadler

    Keine Frage der Zusammenarbeit!

    Die Motive der Frau Ebéné sind durchschaubar. Sie hat Angst vor der Wahrheit, der Wahrheit über al Husseini, Arafat und Hitler. Wer diese Zusammenhänge studiert hat, weiß dass Husseini und Arafat Araber sind, gemachte Palästinenser. In Kreisen der Frau Ebéné dürfen Palästinenser nicht kritiesert werden, ist doch Arafat, der von den meisten Moslem in Deutschland verehrt wird, Friedensnobelpreisträger (welch Schimpfwort aus diesem Zusammenhang gesehen). Weil sie diesen Menschen nahe steht, braucht sie sich vor Arabern nicht zu fürchten, das hat mit der Hautfarbe nichts zu tun - aber mit der Gesinnungsfarbe.

  • H
    Heiner

    Frau Ebéné ist kein Nazi. Sie übt sich aber in vorauseilendem Gehorsam gegenüber Arabern, wenn sie deren weit reichende Kollaboration mit Nazis verschweigt. Ebensowenig würde sie wagen, zu dem durch arabische Dschandschaweed in Darfur begangenen Völkermord Stellung zu beziehen. Auch wäre sie spätestens dann gegen eine Thematisierung des Völkermordes an den Armeniern, wenn mal die Grauen Wölfe bei ihr vorstellig werden.

  • VV
    Volker Vonssen

    Ich bin auch fassungslos - aber über Frau Ebéné:

     

    ihr Originalton auf Inforadio:

     

    http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/interview/200908/130605.html

     

    Was soll die Aussage "Ich bin nicht weiß. Ich habe keinen Grund vor Arabern Angst haben zu müssen".

     

    Man stelle sich mal vor, ein “Weißer” in einer derartigen Position hätte gesagt: “Ich bin weiß! Ich brauche vor den Neo-Nazis keine Angst zu haben!” Frau Ebéné ist meiner Meinung nach untragbar geworden und sollte ihren Posten räumen. Wieso wird dieser Verein massiv mit Steuergeldern unterstützt?

  • O
    Otto

    "Ich bekomme Mails, in denen ich als Antisemitin beschimpft werde! Ich bin jetzt ein Nazi!"

     

    Tja, so schnell kann das gehen, hihi.