Werk Banksys versteigert und zerstört: „Mädchen mit Ballon“ in Streifen
Der Straßenkünstler hat wieder zugeschlagen. Eines seiner Bilder kommt für einen Rekordwert unter den Hammer – Augenblicke später schreddert es sich selbst.
Dann ertönte ein Alarm, und das Bild lief durch einen im Rahmen eingebauten Schredder. Unten lief das Bild in Streifen heraus. Ein Posting auf Banksys Instagram-Account zeigt den Moment – und die entsetzte Reaktion der Anwesenden –, kommentiert mit den Worten: „Going, going, gone…“ (etwa: Weiter, weiter, weg…).
„Es scheint, als ob wir gerade „gebanksyt“ wurden“, sagte Alex Branczik, Leiter der Abteilung für zeitgenössische europäische Kunst bei Sotheby's. Das Auktionshaus berate mit dem Käufer über die nächsten Schritte, sagte er. Dergleichen sei noch nie vorgekommen.
Banksy hat seine Identität nie vollständig preisgegeben. Er begann seine Sprüher-Karriere im englischen Bristol und ist inzwischen einer der weltweit bekanntesten Künstler. Oft sind seine Werke satirisch, und er hat eine Vorliebe für ausgeklügelte Streiche. 2005 hängte er das Bild eines prähistorischen Menschen mit Speer, der einen Einkaufswagen schiebt, ins Britische Museum. Dort blieb es mehrere Tage, bevor es entdeckt wurde. 2006 schmuggelte er eine lebensgroße Figur eines Insassen des Gefängnisses Guantanamo in Disneyland ein.
„Mädchen mit Ballon“ zeigt ein kleines Kind, das nach einem herzförmigen roten Ballon greift. Es wurde ursprünglich auf eine Mauer in London gezeichnet und zahllose Male reproduziert. Inzwischen zählt es zu einem der bekanntesten Bilder Banksys.
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