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Wer war Abu Hanifa?

Buchtipp: Juristen – 600 Biografien von der Antike bis zum 20. Jahrhundert

Abu Hanifa wurde vor rund 1.200 Jahren in einer iranischen Familie geboren. Seine Lehren wirken bis in die Neuzeit: Er gilt als Schöpfer der „hiyal“, mit deren Hilfe man Verbote des Rechts umgehen konnte, beispielsweise das koranische Zinsverbot. Zugegeben: Ein Lexikon lässt sich nur schwer als Bettlektüre empfehlen – in diesem Fall ist das anders: Denn dieses biografische Werk über Juristen aus 2.000 Jahren ist zugleich ein Werk über Rechtsgeschichte, Thesen, Theorien und Schulen, die aus jüngster, aber auch ferner Vergangenheit zum Teil bis heute wirken.

Juristen sollten darin schmökern. Es werden viele Details vermittelt, und über die großzügig und sinnvoll verwendeten Querverweise erfährt der Leser vieles über einzelne Epochen, ihre Schüler und Meister sowie die sich daraus ergebenden Folgen. Wer sich mit dieser Fleißarbeit und den mehr als 600 Biografien befasst, lernt nicht nur die berühmten und berüchtigten Juristen aller Zeiten und Länder kennen, sondern auch die Rechskulturen der Welt – und vielleicht auch, sie zu verstehen. Insofern ist es nicht nur für Juristen interessant, sondern auch für allgemein historisch Interessierte. Einziges Manko: Man hätte bei dieser Neubearbeitung gleich die neue Orthografie eingliedern können. Doch daran sollte die Lektüre nicht scheitern. ALO

Michael Stolleis (Hrsg.): „Juristen. Ein biografisches Lexikon von der Antike bis zum 20. Jahrhundert“. 719 Seiten, Verlag C.H. Beck, 2001, 34,90 DM

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