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Wer einzieht, kann auch wieder ausziehenIm Reich der Sachzwänge

Kommentar von Marco Carini

Für die Lösung des Konflikts um die neue Stadionwache am Millerntor ist es schon fast zu spät

F ür eine einvernehmliche Lösung scheint es fast zu spät: Längst werden die Wände gezogen und alle baulichen Voraussetzungen für eine baldige Inbetriebnahme der neuen Stadionwache geschaffen. Und obwohl die Problematik mit der Unterbringung der Polizei neben den Fanräumen seit langem den wenigen Befürwortern und vielen Gegnern dieser Lösung bekannt ist, eskaliert jetzt ein Konflikt, der eigentlich schon entschieden ist.

Seit Frühjahr vergangenen Jahres mehrten sich die kritischen Stimmen in den Reihen des FC St. Pauli, suchten auch die Vereins-Verantwortlichen nach einer fanverträglichen Alternative. Sie aber müssen sich nun vorwerfen lassen, nur halbherzig gehandelt und den heraufziehenden Konflikt unterschätzt zu haben.

Doch auch die Fangemeinde, die nun als Protestbewegung in die Gänge kommt, hätte früher und nachdrücklicher protestieren können. Unterlassungssünden also sind es, die das Problem mit der neuen Wache endgültig im Reich der Sachzwänge haben landen lassen.

Wie es da wieder heraus kommen soll, dazu fehlt der einen Seite die Fantasie, der anderen ein praktikables und finanzierbares Konzept. Dafür aber wäre es auch nicht zu spät, sollte die Wache bald in Betrieb genommen werden: Wer einzieht, kann ja auch wieder ausziehen.

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Hamburg-Redakteur
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1 Kommentar

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  • PS
    Paul Schmelzer

    Wer einzieht, kann zwar wieder ausziehen - aber dann sind bereits bauliche Fakten geschaffen worden, die evtl. gar nicht oder wenn, dann nur unter großen finanziellen Aufwand rückgängig zu machen sind. Die Raumplanung eines Museums wäre sicherlich eine komplett andere als die einer Stadionwache... Daher: wenn die Wache erstmal im Stadion ist, halte ich es für unrealistisch, später die gleiche Fläche in ein Museum "umzuwandeln".