Weitere Demonstrationen in Frankreich: Protest vertreibt ersten Monarchen

Der britische König Charles sagt seinen Paris-Besuch am Sonntag ab. In Frankreich wird seit Tagen heftig gegen Macrons Rentenreform demonstriert.

Feuerwehrmänner löschen das Feuer eienes brennenden Müllhaufens

In Paris beseitigen Feuerwehrleute am Freitag die Überreste der nächtlichen Unruhen Foto: Thomas Padilla/ap

PARIS rtr/ap | Der Frankreich-Staatsbesuch des britischen Königs Charles ist kurzfristig verschoben worden. Dies teilte der Elysee-Palast in Paris am Freitag mit. Die Entscheidung sei nach einem Telefonat zwischen Charles und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron getroffen worden. Der Monarch sollte ursprünglich am Sonntag in Frankreich eintreffen. In dem Land kommt es aktuell verstärkt zu Protesten und Streiks wegen Macrons Rentenreform. Teils werden diese von Ausschreitungen begleitet.

Neue Proteste gegen Rentenreform in Frankreich

Die Proteste gegen die geplante Rentenreform in Frankreich sind am Freitag mit vereinzelten Aktionen fortgesetzt worden. In Marseille blockierten Lastwagen die Zufahrt zum Handelshafen. Der Zugverkehr rollte nur eingeschränkt, in Paris sammelte sich nicht abgeholter Müll auf den Straßen.

Nach Angaben von Energiewendeministerin Agnès Pannier-Runacher wurde die Treibstoffversorgung von Paris durch die Raffinerie Gonfreville-L'Orcher in der Normandie nach dem Einschreiten der Polizei wieder aufgenommen. Am Ölterminal Fos-sur-Mer in der Nähe von Marseille planten Demonstranten jedoch weitere Blockaden von Ölraffinerien.

Am Donnerstag hatten mehr als eine Million Menschen in ganz Frankreich gegen die von Präsident Emmanuel Macron durchgeboxte Reform demonstriert, nach der das Renteneintrittsalter von 62 auf 64 Jahre steigen soll. Einige Proteste arteten in Gewalt aus. Nach Angaben des Innenministeriums wurden in Paris und anderen Städten mehr als 450 Menschen festgenommen. 441 Polizisten seien verletzt worden, sagte Innenminister Gérald Darmanin. In Paris seien etwa 1.000 Mülltonnen in Flammen aufgegangen.

Aus Furcht vor weiteren Störungen ordnete die Zivilluftfahrtbehörde an, am Sonntag 30 Prozent der Flüge am Flughafen Paris-Orly zu streichen und 20 Prozent am Montag.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.