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„Was ist schon vernünftig?“

■ Harvestehuder THC verliert Europacup-Finale der Hockey-Meister gegen Bloemendaal

Für „Büdi“ Blunck und den Harvestehuder THC Hamburg bleibt der Traum vom Gewinn der wertvollsten Trophäe im Hockey-Europapokal unerfüllt. Im Endspiel des Landesmeister-Cups verlor der HTHC Hamburg gestern im niederländischen Bloemendaal gegen den Gastgeber HC Bloemendaal mit 1:3 (0:1). Es ist der neben der Weltmeisterschaft der einzige Titel, den der trotz diverser Blessuren vom Rücktritt zurückgetretene Olympiasieger von 1992 noch nicht gewonnen hat.

„Was ist schon vernünftig? Zum Beispiel zur Stelle zu sein, wenn einen die Kollegen brauchen“, begründete der 32-jährige Routinier, der nach dem Gewinn des Feldtitels 2000 zurückgetreten war, sein Comeback beim Europacup. Mit Christian Blunck, der in seiner Karriere vor allem an beiden Knien erhebliche Blessuren erlitten hat, hatte der HTHC in Bloemendaal durch zwei Siege und ein Remis in den Gruppenspielen immerhin das Finale erreicht.

Im Endspiel keimte nach der ers-ten Halbzeit, die den dominierenden Gastgebern gehörte, mit dem 1:1 durch Florian Keller (38. Minute) wieder Hoffnung bei den Gästen auf. Doch das kämpferische Aufbegehren der Hamburger zahlte sich nicht aus, denn der HTHC schlug sich praktisch selbst: Durch die drei Gelben Karten gegen Martinez, Stengler und Blunck mussten sie fast durchweg in Unterzahl spielen und zwei Gegentore kassieren.

Im letzten Gruppenspiel gegen den britischen Titelträger Kannock HC hatte dem HTHC am Sonntag ein 1:1 (0:1) zum Gruppensieg gereicht. In der ersten Halbzeit domininierten die Hamburger, es traf aber nur Kannock das Tor. In der 30. Minute nutzten die Briten ihre erste Strafecke zum 1:0. In der zweiten Halbzeit hatten die Harvestehuder allein zehn Strafecken. Erst im letzten Anlauf gelang Routinier Christian Stengler im Nachschuss das 1:1, das seinem Team den Finaleinzug bescherte.

Zuvor hatten sich die Hamburger in souveräner Form präsentiert. Der irische Titelträger HC Gle-nanne hatte bereits am Freitag bei seiner 4:1-Niederlage gegen die Hansestädter keine Chance. Ähnlich locker setzten sich die Krummstöckler von der Alster am Sonnabend auch gegen den polnischen Meister WKS Grunwald durch. Bereits zur Halbzeit stand es 3:0, in der zweiten Spielhälfte ließ es der HTHC ruhiger angehen und begnügte sich mit einem dennoch ungefährdeten 4:0-Sieg. Als dreifacher Torschützer setzte sich dabei Florian Keller besonders in Szene, den vierten Treffer steuerte Chris-toph Bechmann bei.

Im Finale allerdings war dann gegen die holländische Heimmannschaft Schluss.

Reinhard Neumann

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