Was fehlt …
… die Hundeliebe
Die hässlichste Hündin der Welt ist tot. Erst vor drei Wochen war die neun Jahre alte Englische Bulldoge Zsa Zsa bei einem Wettbewerb im kalifornischen Petaluma zum hässlichsten Hund der Welt gekürt worden. Nun gab ihr Frauchen Megan Brainard aus Minnesota bekannt, dass die Hündin im Schlaf gestorben sei.
Zsa Zsa hatte krumme, weit auseinanderstehende Beine. Ihr Gesicht war voll schwulstiger Fleischlappen. Ihr Unterkiefer stand deutlich hervor und ihre Zähne ragten aus dem Maul. Zsa Zsa sabberte, denn ihre Zunge war so lang, dass sie immer aus der Schnauze hing.
Bis zum Alter von fünf Jahren lebte Zsa Zsa in einem Massenzuchtbetrieb. Über eine Hilfsorganisation fand sie ihr neues Zuhause. Es ist anzunehmen, dass Zsa Zsa in ihrem Leben nicht wenig gelitten hat. Nicht weil sie so hässlich war, sondern weil sich mit solch einem Körper kein unbeschwertes Hundeleben führen lässt. Bei Englischen Bulldoggen, aber auch vielen anderen Rassen, führen Extremzuchten zu gesundheitlichen Problemen. Kurze Schnauzen, die das Atmen und Fressen erschweren und komplizierte Geburten sind die direkte Folge von Zuchtentscheidungen.
Gegen Ende ihres Lebens hat Zsa Zsa Aufmerksamkeit und bei ihrer Familie vermutlich auch echte Zuneigung erfahren. Doch überall dort, wo das Aussehen eines Tieres wichtiger ist als seine Gesundheit, wo Hündinnen Wurf um Wurf zur Welt bringen müssen, obwohl die Tierheime voll sind, da fehlt die echte Hundeliebe. (jkl)