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  • 10.7.2015

Was fehlt ...

... Gottes Ohr

„Papa Francisco“, der aktuell höchste Repräsentant der katholischen Kirche, ist zur Zeit beim linken Evo in Bolivien. Der empfing ihn mit reinster Fürsprache – und einem Kommunisten-Kreuz, wie es jetzt überall heißt. Ein Kreuz samt gekreuzigtem Jesus sowie Hammer und Sichel. Laut Nachrichtenagentur dpa soll Franziskus aka José Bergoglio daraufhin gesagt haben: „Das ist nicht gut“. Es sei aber auch nicht klar zu verstehen gewesen. Höfliches Gemurmel also. Also vielleicht. Wie aber doch noch in dem kurzen Beitrag erwähnt wird, ist es ein Kreuz, das nach einer Idee des Jesuitenpaters Luis Espinal entworfen wurde. Der Katalane ging in den 60ern nach Bolivien, engagierte sich für die Armen und Unterdrückten und wurde deswegen von den Schergen während der Militärdiktatur ermordet. Und der Papst – obwohl dazu sich zu dem Geschenk ja unerfreut geäußert haben soll, also vielleicht – antwortete mit einem anderen symbolischen Akt. Laut Vatikan-News segnete er den Ort, an dem Espinal 1980 getötet wurde. Wer weiß, was er an dieser Stelle gemurmelt hat? Nur er selbst – und Gottes Ohr. Vielleicht. (taz/agr)