: Was Sie über die taz wissen sollten
Die taz hat kein Geld. Anzeigen bringen Geld. Warum druckt die taz keine Anzeigen?
Die taz will Anzeigen abdrucken. Jede Menge. Das Problem ist nur: Viele, vor allem große Anzeigenkunden wollen ihre Werbung nicht in der taz schalten. Als Hauptproblem bei der Akquise erweist sich das alte Klischee, nach dem der taz-Leser ein Wollstrümpfe tragender, einkommensschwacher Konsumfeind sei. Erst langsam spricht sich herum, dass die taz eine Leserschaft hat, die von der werbetreibenden Wirtschaft in anderen Tageszeitungen mit viel Aufwand umworben wird.
Die Inhalte der taz sind unmodern. Warum schreiben Sie nicht über zeitgemäße Themen wie das Internet?
Das tun wir schon lange. Seit 1995 ist die taz täglich vollständig im Internet zu lesen und war damit die erste deutsche Zeitung mit Internetangebot. Wöchentlich gibt es auch eine gedruckte Internetseite, die sich ganz den Themen der Netzwelt widmet. Seit einigen Wochen hat die taz ihr Online-Angebot noch erweitert; seither ist die Digitaz interaktiv. Zu jedem in der taz erschienenen Artikel können die LeserInnen ihre Meinung schreiben und mit anderen LeserInnen und der Redaktion diskutieren.
Alle anderen Zeitungen sind mittlerweile genauso frech und kritisch wie die taz. Ist die taz als „linke Tageszeitung“ nicht längst überflüssig geworden?
Dieser Ansicht sind wir nicht. Wenn „links“ zu sein bedeutet, ein besonderes Augenmerk auf Machtverhältnisse zu haben, dann hat die taz Zukunft. Aber es gilt auch: Wer künftig „links“ sein will, muss sich selbst verändern können.
Es stimmt: Vieles von dem, was in unserer Zeitung steht, könnte genauso auch in einer anderen Zeitung zu lesen sein – vielleicht sogar alles. Aber nicht gleichzeitig. Wir leisten uns Meinungspluralität auch innerhalb der eigenen Redaktion. Deshalb können Politiker und Politikerinnen nicht darauf vertrauen, dass wir sie schon nicht zu hart angehen werden, weil wir doch grundsätzlich auf derselben Seite stehen.
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