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Warnung vor Europa-League Spiel96-Schal lieber zu Hause lassen

Hannover 96 spielt in der Europa-League gegen den polnischen Meister WKS Slask Wroclaw. Die Polizei riet den Fans, sich in Breslau lieber nicht zu erkennen zu geben.

Gelten als gewalttätig: Fans des polnischen Meisters WKS Slask Wroclaw. Bild: imago / Forum

BERLIN taz | Die Polizeidirektion Hannover hat vor dem Europa-League Spiel der 96-er gegen Polens Meisterclub WKS Slask Wroclaw in einer Pressemitteilung davor gewarnt, sich während der Anreise und in der Breslauer Innenstadt als Fan zu outen. Fanartikel wie Schals, Mützen und Trikots sollten nicht sichtbar getragen werden. Innerhalb des Stadions gilt die Warnung offenbar nicht. Das Spiel wird am Donnerstag um 20:45 Uhr angepfiffen.

Das Vorgehen sei in enger Absprache mit szenekundigen Beamten in Breslau sowie Vereinsvertretern beider Mannschaften geschehen. Solche Gespräche seien vor großen Fußballspielen Routine. Die Polizei vor Ort geht von einem großen Gewaltpotential unter den WKS Slask Wroclaw-Fans aus. Angriffe auf erkennbare Fans von Gastvereinen seien in der polnischen Ultra-Szene üblich.

„In Breslau sind Fanutensilien anderer Vereine für die dortigen Gewalttäter sofortiger Anlass für gewalttätige Übergriffe, die zumindest mit der Wegnahme der Fanartikel, häufig aber auch mit Körperverletzungsdelikten verbunden sind“, so die Polizeidirektion Hannover in der Mitteilung. Der Verein Hannover 96 veröffentlichte die Warnung auf der Vereinshomepage und bittet alle 96-Fans „zum eigenen Schutz“ um Beachtung.

Rund 3.000 Hannover-Anhänger wollen ihr Team am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur dpa unterstützen. Eine Anfrage der taz an Fanklubs von Hannover 96 mit der Bitte um eine Einschätzung der Lage wurde bisher nicht beantwortet.

Die Fanszene in Polen ist für gewalttätige Hooligans bekannt. Dies war bereits vor der Europameisterschaft im Sommer 2012 thematisiert worden. Viele der gewaltbereiten polnischen Fans werden dem rechten Spektrum zugeordnet.

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5 Kommentare

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  • C
    Christian

    Breslau heißt auf Polnisch Wroclaw (und hieß schon so VOR 1945. Deswegen kann man problemlos den deutschen Namen benutzen. Es ist ja eine historische Bezeichnung, auf die sich auch der polnische Name bezieht. Und es ist nichts "Rechtes" dabei.

  • SM
    sky - MG

    Es ist nicht nur sprichwörtlich schlecht sich mit solch einem Gesindel herumzuschlagen.

     

    Als Gladbacher wünsche ich H96 und seinen Fans jedenfalls viel Glück und vor allem den Erfolg, auch WIR drücken EUCH die Daumen!

  • A
    Adler

    Ich hoffe, sie sprechen dann aber auch konsequent von Roma, Praha, København, Plzen, Moskwa usw. usf.?!

  • T
    Tony

    Auf Polnisch heissts Wroclaw - auf Deutsch halt immer noch Breslau. Chemnitz / Karl-Marx-Stadt ist eine andere Geschichte, weil diese im gleichen Land liegen und deswegen die Aussprache deutlich weniger Probleme macht.

    Wir sagen hier z.B. auch "Rom" anstatt "Roma" oder "Nizza" anstatt "Nice" ... einfach weils einfacher ist und der Mensch ein wenig bequem ist.

  • H
    Horst

    Was denn nun: Wroclaw oder Breslau?

    Es wird doch auch nicht mehr von Karl-Marx-Stadt, sondern von Chemnitz gesprochen.

     

    Immerhin sind die Zeiten vorbei in denen in Wroclaw deutsch gesprochen werden musste(!).